Öko-Test hat 25 Sonnenschutzprodukte für Kinder überprüft, unter anderem hinsichtlich des verbotenen Stoffs Dinhexylphthalat (DnHexP). In zwei von drei Apothekenprodukten konnten sie den Weichmacher nachweisen; und das war noch nicht alles.
Drei der getesteten Produkte – die Avène Kinder-Sonnenmilch SPF 50+ (Pierre Fabre), die La Roche-Posay Anthelios Dermo-Pediatrics hydratisierende Lotion 50+ (L’Oréal) und Ladival Kinder Sonnenschutz Milch 50+ (Stada) sind apothekenexklusiv. Am besten schnitt das Produkt von Pierre Fabre ab. Die Inhaltsstoffe – inklusive chemischem UV-Filter – bewertete Öko-Test sogar mit „sehr gut“.
Die weiteren festgestellten Mängel – wie Kunststoffverbindungen in der Rezeptur – ziehen das Testergebnis aber in die Tiefe. Darüber hinaus wirbt Pierre Fabre mit dem Logo „Ocean Respect“ für den Schutz der Weltmeere. Der Informationslink auf dem Sonnenschutzprodukt ist allerdings ungültig. Insgesamt ergab das eine befriedigende Wertung; damit landet das Produkt im Mittelfeld.
Bei L’Oréal und Stada wurden die Inhaltsstoffe wegen des UV-Filters Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoat (DHHB) kritisiert, da dieser mit dem verbotenen Weichmacher DnHexP verunreinigt sein könnte. Obwohl die Mengen laut Öko-Test nicht bedenklich sind, ist DnHexP in kosmetischen Mitteln seit 2019 verboten. Beide Produkte erzielten daher nur ein befriedigendes Ergebnis bezüglich der Inhaltsstoffe.
Die Sonnenlotion von L’Oréal enthielt zudem Kunststoffverbindungen in der Rezeptur, während das Stada-Produkt zwar auf korallenschädliche UV-Filter verzichtete, aber trotz des Labels „Skin Protect Ocean Respect“ andere umweltschädliche Inhaltsstoffe enthielt.
Insgesamt landeten beide Produkte mit einem ausreichenden Ergebnis im Hintertreffen der getesteten Produkte.
Öko-Test weist ausdrücklich darauf hin, dass trotz der Diskussion um Weichmacher niemals auf einen ausreichenden Sonnenschutz verzichtet werden sollte, denn: UV-Strahlung ist nicht nur die Hauptursache für Hautalterung, sondern auch für die Entstehung von Hautkrebs.
Eine spezielle Sonnenschutzcreme brauche es für Kinder nicht. Dafür soll der Lichtschutzfaktor (LSF) möglichst hoch sein, mindestens bei LSF 30. Die Filterstärke variiert zwischen den unterschiedlichen Zahlenangaben zwar kaum, dafür aber die mögliche Expositionszeit. Faustregel: Mit Lichtschutzfaktor 30 dauert es 30-mal länger als ohne Schutz, bis ein Sonnenbrand entsteht, bei LSF 50 entsprechend 50-mal länger.
Am Wasser oder in sonnenreichen Regionen sollte Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 oder 50+ verwendet und das Produkt generell alle zwei bis drei Stunden nachgecremt werden. Zudem sind langärmelige Kleidung und eine Kopfbedeckung mit Nackenschutz, besonders für Kinder, empfehlenswert. Babys und Kleinkinder sollten möglichst nicht in die direkte Sonne und diese zwischen 11 und 15 Uhr meiden.
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