Keine Plastikverpackung

Öko-Test lobt feste Shampoos

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Berlin -

In der aktuellen Ausgabe hat Öko-Test einen der neuen Beauty-Trends unter die Lupe genommen. Feste Shampoos erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Unter den insgesamt 26 Haarseifen und -shampoos konnten fast alle Produkte überzeugen. Auch zwei Apothekenprodukte waren unter den Gewinnern.

Der verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen Ressourcen ist für immer mehr Menschen wichtig. Naturkosmetik und Nachhaltigkeit werden für viele Kunden zum Kaufargument. Dem Trend entsprechend bringen immer mehr Firmen ein festes Shampoo auf den Markt. Die Umverpackung kommt meist ohne Plastik aus und auch die Stückseife wirkt zunächst einmal ressourcenschonender als flüssige Varianten. Öko-Test hat nun 17 feste Shampoos und neun Haarseifen getestet. Im Ergebnis konnten fast alle Produkte überzeugen.

Im Test waren Produkte aus dem Reformhaus, der Apotheke und der Drogerie. Denn auch die Eigenmarken von Rossmann & Co. bieten mittlerweile feste Varianten an. Die festen Shampoos von Isana (Rossmann) und Balea (dm) gehörte mit 2,76 Euro und 2,95 Euro je 60 Gramm zu den preiswertesten Shampoos. Sie schnitten jeweils mit „sehr gut“ ab. Beide Produkte sind keine zertifizierte Naturkosmetik. Auch die beiden Drogerie-Eigenmarken Alterra (Rossmann) und Alverde (dm) wurden mit dem besten Testurteil bewertet. Preislich liegen die Naturkosmetik-Produkte beide bei rund 5 Euro pro 60 Gramm.

Zweimal „sehr gut“ für die Apotheke

Das Feste Shampoo von Dr. Theiss „Medipharma cosmetics Olivenöl” konnte unter den Apothekenprodukten ebenso überzeugen, wie das Verbene Shampoo von I+M Naturkosmetik. Bei Produkten der Firma I+M handelt es sich um vegane zertifizierte Naturkosmetik aus Berlin. Das Unternehmen besteht seit 1978 und wird seit einiger Zeit vermehrt in Apotheken vertrieben. I+M konnte auch in anderen Bereichen punkten: Zweimal in Folge wurde dem Unternehmen der Deutsche Nachhaltigkeitspreis verliehen (2019 und 2020). Deklarationspflichtige Duftstoffe sind im Verbene Shampoo enthalten – Personen mit sehr empfindlicher Haut sollten aufgrund des Allergiesierungspotenzials vorsichtig sein. Medipharma kommt ohne Duftstoffe aus.

Wer seine Haarwaschroutine auf Haarseifen umstellt, der kann sich zunächst schwertun. Gerade die festen Seifen hinterlassen das Haar oft matt, schwer und geradezu fettig. Öko-Test hat deshalb als Testkriterium auch mit aufgenommen, ob die Hersteller auf eine ergänzende Durchführung einer sauren Rinse hinweisen. Was früher noch gang und gäbe war, ist heute fast in Vergessenheit geraten. Um den pH-Wert nach dem Waschen auszugleichen, sollte das Haar mit kalten Essigwasser gespült werden. Hierfür werden zwei bis drei Esslöffel Apfelessig in einen Liter Wasser gegeben.

Pappe statt Plastik

Papier und Pappe eignen sich gut als umweltfreundliche Verpackungsalternative. Eine wirkliche Alternative stellt ein Karton jedoch nur dar, wenn es sich um eine Primärverpackung handelt. Papier und Karton sind, je nach Bedruckung, gut kompostierbar und können zu einem hohen Prozentsatz aus recycelten Anteilen bestehen. Im Zusammenspiel mit innovativen Darreichungsformen kann Pappe eine echte Alternative im Verpackungsbereich sein. Immer mehr Hersteller stellen zum Beispiel feste Shampoos her. Diese können ganz ohne Plastik verpackt und vertrieben werden. Die festen Shampoos nutzen beispielsweise gehärtete pflanzliche Öle als Grundlage. In der Apotheke sind solche festen Shampoos beispielsweise von Medipharma Cosmetics erhältlich. Hier ist die Grundlage kaltgepresstes Bio‐Olivenöl. Ein weiterer Vorteil: Die feste Darreichungsform ist ergiebiger als flüssige Formulierungen.

Naturkosmetik an sich ist kein geschützter Begriff. Um sicher zu gehen, dass es sich um Naturkosmetik handelt, sollte auf Qualitätssiegel geachtet werden. Die häufigsten Siegel in Deutschland sind das NaTrue-Siegel und das BDIH-Siegel. Bio-Inhaltsstoffe werden häufig speziell gekennzeichnet. Entweder steht der Begriff „Bio“ in Klammern oder die betreffenden Inhaltsstoffe sind mit einem Sternchen gekennzeichnet. Hersteller zertifizierter Naturkosmetik müssen sich an folgende Regeln halten:

  • Inhaltsstoffe auf Erdölbasis, Silikone, mineralölbasiertes Mikroplastik und Polyethylenglykole dürfen nicht eingesetzt werden
  • Es sind nur mineralische Lichtschutzfilter erlaubt, Nanopartikel sind nicht verboten
  • Es sind nur bestimmte chemisch hergestellte Stoffe wie einige Pigmente für dekorative Kosmetik und naturidentische Konservierungsstoffe erlaubt
  • Es gelten strengere Verbote für Tierversuche
  • Je nach Siegel muss ein bestimmter Teil der Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau stammen
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