Öko-Test beurteilt Badezusätze Alexandra Negt, 28.11.2020 08:39 Uhr
Gerade in der kalten Jahreszeit gönnen sich viele Menschen gerne ein entspannendes Bad. Oftmals zu heiß und zu lange. Wenn dann auch noch ein hautunfreundlicher Badezusatz ergänzt wird, ist das Bad für die Haut purer Stress. Öko-Test hat 50 Produkte für die Badewanne getestet. Im Ergebnis ist alles dabei – von „sehr gut“ bis „ungenügend“.
Badezusätze gibt es zahlreiche. Im aktuellen Test von Öko-Test finden sich klassische Schaumbäder und Badeöle. Auch Badesalze, Badebomben und Badetrüffel waren bei der Untersuchung mit dabei. So vielfältig wie die Galenik der einzelnen Produkte, so vielfältig war auch der Preis. Die im Test berücksichtigten Produkte kosteten zwischen 14 Cent und 15,50 Euro pro 100 Milliliter oder 100 Gramm.
Mit „sehr gut“ bewertet wurden das Weleda Lavendel Entspannungsbad, Dr. Hauschka Moor Lavendel Bad und das Primavera Belebendes Badeöl Bio Ingwer & Limette. Weleda gehört mit 6,13 Euro pro 200 ml zum mittleren Preissegment der Produkte im Test. Primavera gehört mit 12 Euro pro 200 ml zu den teuersten Varianten. Bei dem Dr. Hauschka Bad handelt es sich mit 15,50 Euro um das teuerste Produkt. Alle drei Produkte enthalten potentiell allergieauslösende Duftstoffe.
Nur mit ausreichend bewertet wurde das Dermasel Totes Meer Badesalz Rosen Ölbad von Murnauer. Neben den Duftstoffen Citronellol und Geraniol wurden PEG-Derivate und halogenorganische Verbindungen gefunden. PEG-Derivate dienen als Emulgator und können die Haut durchlässig für Fremdstoffe machen. Insbesondere für bereits gereizte Haut können diese Verbindungen daher kritisch und können potenziell allergieauslösend sein. Halogenorganische Verbindungen besitzen ebenfalls ein Allergierisiko. Die Moleküle sind in Liste der Inhaltsstoffe oft an Silben wie -bromo, -jodo, -iodo oder -chloro zu erkennen. Darüber hinaus sind die Verbindungen zum Teil umweltschädlich.
Komplett durchgefallen mit dem Gesamtergebnis „ungenügend“ sind zwei Badezusätze, darunter das Naturals Cremebad Olive & Milch von Palmolive. Das Produkt enthält zahlreiche Duftstoffe, darunter Citronellol und Geraniol, sowie die umstrittenen Duftstoffe Lilial und künstlicher Moschusduft. Auch in diesem Produkt wurden PEG/PEG-Derivate gefunden.
Baderegeln
Um den Kreislauf und auch die Haut nicht zusätzlich zu stressen empfiehlt es sich, einige Baderegeln zu befolgen: Ein bad sollte nicht länger als 20 bis 30 Minuten gehen. Danach weicht die Haut zu stark auf und verliert Feuchtigkeit – unabhängig vom gewählten Badezusatz. Die Temperatur wird von den meisten Menschen stets zu hoch gewählt. Um den Kreislauf nicht zu belasten, sollte diese zwischen 32 und 38 Grad liegen. Als kreislaufschonender gilt die Variante der „Dreiviertelwanne“ – hierbei ragen Knie und Schultern aus dem Wasser, wodurch sie abkühlen. Wer Badeöle benutzt, der sollte beim Aussteigen daran denken, dass es rutschig sein kann. Nach dem Ablassen des Wassers sollte die Wanne gereinigt werden. Ebenfalls rutschig: Die eigenen Füße. Um Unfälle zu vermeiden, sollten die Füße nach dem Baden gut abgetrocknet werden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der zieht sich schnell Socken an.
Bei einem vorliegenden Infekt gelten zusätzliche Regeln: Grundsätzlich sollte nur bei Infekten ohne Fieber oder erhöhte Temperatur gebadet werden. Denn das Bad treibt die Körpertemperatur zusätzlich in die Höhe. Besteht ohnehin schon Fieber, kann es schnell lebensgefährlich werden! Am besten wird ein Bad bereits bei den ersten Beschwerden genutzt und nicht erst, wenn der Höhepunkt bereits erreicht ist. Denn ist der Körper bereits angegriffen, kann das Bad eine zusätzliche Belastung für den Kreislauf darstellen. Ein Erkältungsbad sollte zudem bei Bluthochdruck oder asthmatischen Erkrankungen mit Vorsicht und nur nach Rücksprache mit dem Arzt durchgeführt werden.