Intimwaschlotionen

Öko-Test: „Beschämende“ Apothekenprodukte APOTHEKE ADHOC, 27.08.2021 11:48 Uhr

Kritik an Apothekenmarken: Öko-Test hat Intimwaschlotionen untersuchen lassen. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Öko-Test hat 20 Intimwaschlotionen aus Apotheken, Supermärkten und Drogerien getestet. Eine „sehr gute“ Intimwaschlotion komme ohne Substanzen aus, die für die Gesundheit bedenklich sein könnten, erklären die Tester. Zwei Produkte aus der Offizin erhalten das Ergebnis „ungenügend“.

Drei der 20 getesteten Waschlotionen sind laut Öko-Test parfümfrei, Duftstoffe seien im Intimbereich unerwünscht, so die Prüfer. Kritik gab es deshalb für die Sagella Intimwaschlotion (Mylan), die den synthetischen Duftstoff Lilial enthalte. „Diese Verbindung ist seit Mai 2020 im EU-Recht als ‚wahrscheinlich reproduktionstoxisch‘ eingestuft und wird voraussichtlich von März 2022 an in Kosmetik verboten sein“, heißt es in dem Test. Zudem gab es Abzüge wegen der Verwendung von Formaldehyd/-abspaltern, die die Schleimhäute reizten.

Das Mylan-Produkt erhielt das Ergebnis „ungenügend“, genauso wie die KadeFemin Intimwaschlotion (Dr. Kade). Die Inhaltsstoffe wurden mit „mangelhaft“ bewertet. Kritik gab es unter anderem dafür, dass künstlicher Moschusduft verwendet werde. Es sei „beschämend“, dass von den drei „ungenügenden“ Schlusslichtern zwei aus der Apotheke stammten, so Öko-Test. Das Ergebnis „ausreichend“ erhielten Vagisan Intimwasch-Lotion (Dr. August Wolff) und Sebamed Intim-Waschgel (Sebapharma). Zwei Produkte im unteren Preissegment erhielten die Note „sehr gut“, sechs die Note „gut“.

Bei der Reinigung des Intimbereichs rät Öko-Test zur Verwendung von Wasser. Intimwaschlotionen hätten ein paar Vorteile im Vergleich zu einem gewöhnlichen Duschgel. „Aber nur, wenn sie die Schleimhäute nicht zusätzlich reizen.“ Die beauftragten Labore analysierten unter anderem auf Duftstoffe, umstrittene halogenorganische Verbindungen und bedenkliche Formaldehyd/- abspalter sowie weitere Inhaltsstoffe. Auch die gemessenen pH-Werte wurden mit den Angaben auf der Verpackung verglichen. Die Produkte kosteten den Testern zufolge im Einkauf zwischen rund 1 Euro und 24 Euro.