Reichhaltige Gesichtscremes

Öko-Test: Avène „ungenügend“

, Uhr
Berlin -

Trockene Heizungsluft und Minusgrade können im Winter die Ursachen für spröde, schuppige und juckende Haut sein. Umso wichtiger ist es, die Winterhaut richtig zu pflegen. Saisonbedingt wird vermehrt zu „rich“-Produkten für die trockene Haut gegriffen. Öko-Test hat 20 reichhaltige Gesichtscremes getestet. Welches Produkt nicht nur gut zur Haut sondern auch zur Umwelt ist, verrät das Testergebnis.

Die Auswahl von Öko-Test umfasst reichhaltige Gesichtscremes aus der Apotheke und Drogerie. Unter den 20 Cremes im Test sind Eigenmarken, Markenprodukte und Naturkosmetik. Untersucht wurde auf kritische Konservierungsmittel und problematische Duftstoffe sowie Mineralölverbindungen, die mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen verunreinigt sein können. Hersteller sollten besser auf Mandelöl, Sheabutter, Bienenwachs oder Sesamöl setzen. Abgewertet wurde bei einem Silikonanteil von mehr als 1 Prozent – allein oder in Kombination mit Paraffinen/Erdölprodukten.

Silikone lassen ein gutes Hautgefühl zurück, jedoch fügen sie sich laut Öko-Test nicht so gut in das Gleichgewicht der Haut ein, wie natürliche Öle. Außerdem können schwer abbaubare Silikonverbindungen die Gewässer gefährden, ein Beispiel ist Cyclopentasiloxan, das in einem Produkt enthalten ist. Acht Cremes werden aufgrund der enthaltenen synthetischen Polymere abgewertet.

„Ungenügend“ lautet das Gesamtergebnis für Eau Thermale Avène Nutritive Creme reichhaltig (Pierre Fabre). Das Produkt enthält laut Öko-Test die „falschen Fette“. Gemeint sind Mineralöle. Kritisch sehen die Tester auch die enthaltenen PEG/PEG-Derivate sowie halogenorganische Verbindungen und weitere Kunststoffverbindungen.

Zu den „sehr guten“ reichhaltigen Gesichtscremes im Test zählt die Weleda Coldcream. Insgesamt achtmal wurde die Bestnote vergeben. Die Produkte sind frei von umweltbelastenden Verbindungen und Schadstoffen. Einen Kritikpunkt gibt es bei dem Weleda-Produkt dennoch. Gemeint ist der Umkarton, der kein Glas schützt. Auch die Frei Öl Intensiv Creme Hydolipid (Walter Bouhon) kommt im Umkarton. Die Tester haben für das Kosmetikum die Gesamtnote „ausreichend“ vergeben. Abgewertet wurde für die enthaltenen Duftstoffe Lilial – das in Tierversuchen als fortpflanzungsschädigende Eigenschaften zeigte – sowie Lyral und Cinnamylalkohol, die häufig Allergien auslösen können. Silikone und Paraffine sind nicht enthalten.

Neben den „riskanten Duftstoffen“ wurden einige Konservierungsstoffe als „kritisch“ eingestuft. „Ein Dorn im Auge“ sind Propylparaben, Chlorphenesin als halogenorganische Verbindung und Formaldehyd/ -abspalter. UV-Schutz in Pflegecremes für den täglichen Bedarf bewerten die Öko-Test Experten als „unsinnig“. „Das ergibt keinen Sinn. Schon gar nicht in reichhaltigen Cremes.“ An grauen Tagen benötige die Haut keinen Sonnenschutz.

Wer in den Wintermonaten zu trockener Haut neigt, hat mit einer reichhaltigen Creme die richtige Wahl getroffen. Dabei gelte es zu bedenken, dass die reichhaltige Creme keinen Kälteschutz bietet. Grund ist der Wassergehalt. Wer einen Schutz gegen die Kälte sucht, sollte ein wasserfreies Produkt wählen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
ApoRetro – Der satirische Wochenrückblick
Apothekenpläne: Muttis meutern bei dm
Podcast NUR MAL SO ZUM WISSEN
Übergangspapst gesucht!
Einstieg in Apothekenmarkt
dm lädt zu Gesprächen
Mehr aus Ressort
Kampagnenmotiv für Apotheken
Noventi verschickt Weihnachtsplakate

APOTHEKE ADHOC Debatte