„Haarausfall-Shampoos sind Geldverschwendung“ APOTHEKE ADHOC, 30.04.2016 08:55 Uhr
Öko-Test hat Shampoos gegen Haarausfall getestet. Das Urteil ist hart: „Shampoos, die als Hilfe gegen Haarausfall beworben werden, sind Geldverschwendung.“ Nur zwei der 20 getesteten Artikel seien ohne Kritik an den Inhaltsstoffen. Eingekauft wurde in Apotheken, Drogerien und Supermärkten.
Vier der getesteten Produkte wurden mit dem Gesamturteil „befriedigend“ bewertet; darunter Alpecin und Plantur 21 von Dr. Kurt Wolff sowie die dm-Eigenmarke Alverde. Die Inhaltstoffe seien „gut“, beim Produkt der Drogeriekette sogar „sehr gut“. Der Nutzen ist laut Öko-Test bei diesen Präparaten jedoch nicht belegt.
Sieben Produkte sind laut Öko-Test „ausreichend“. Darunter findet sich auch ein Produkt von Vichy (L'Oréal). Das Dercos Technique Vital Anti-Haarverlust-Shampoo enthält Aminexil, Vitamin PP/Pro-Vitamin B5/B6 und soll bei Haarverlust durch Haarbruch helfen. Der Nutzen ist laut Testurteil jedoch nicht ausreichend belegt.
Neun Produkte fielen mit „ungenügend“ durch; darunter Head&Shoulders Anti-Haarverlust von Procter & Gamble (P&G), Rausch Ginseng Coffein-Shampoo von Rausch, Seborin Energie Koffein Shampoo von Schwarzkopf&Henkel und Bioxsine von B'iota Laboratories. Die Hersteller werben laut Öko-Test mit falschen Versprechen.
Laut Öko-Test helfen gegen genetisch vererbten Hausausfall allein die Wirkstoffe Finasterid und Minoxidil. Eine große Zahl aussagekräftiger Studien belege, dass sie Haarverlust nachweislich bremsten oder stoppten. Beide Wirkstoffe forderten lebenslange, tägliche Disziplin. Finasterid könne zu Potenzstörungen führen.
Der Grund für Haarausfall ist laut Öko-Test unterschiedlich. Am häufigsten sei der erblich bedingte Haarausfall. Bei starker Veranlagung zeige sich diese Form bereits zwischen dem 20. bis 30. Lebensjahr. Bei Männern mache sich dies durch Lichtungen der Geheimratsecken oder am Hinterkopfwirbel bemerkbar, so Professor Dr. Hans Wolff von der dermatologischen Universitätsklinik München. Bei Frauen sind erste Zeichen im Mittelscheitelbereich zu sehen.
Weniger weit verbreitet sind der diffuse Haarausfall sowie die kreisrunde und die vernarbende Form. Patienten, die unter Haarausfall leiden, sollen sich laut Öko-Test an ihren Hautarzt wenden. Nur er könne Typ und Ursachen zweifelsfrei klären und gezielt therapieren.