Pharmahersteller

Nycomed verlagert nach Indien

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Der dänische Pharmahersteller Nycomed verlagert im Lauf der kommenden drei bis vier Jahre seine chemische Produktion in ein indisches Gemeinschaftsunternehmen. Davon könnten am Standort in Singen (Kreis Konstanz) maximal 100 der 840 Stellen betroffen sein, wie Nycomed am Dienstag am Sitz seiner Zentrale in Zürich mitteilte. Auch im österreichischen Linz würden etwa 100 Stellen wegfallen.

An beiden Standorten arbeiten derzeit rund 1400 Menschen. Ein Unternehmenssprecher sagte, man wolle in Singen durch Fluktuation und Verlagerung von Stellen in andere Bereiche eine sozialverträgliche Lösung finden. Die Pläne waren bereits im Januar bekanntgeworden.

Zur Begründung nannte Nycomed den unveränderten Trend zur Auslagerung der chemischen Produktion in Länder mit geringeren Kosten, was zu einem entsprechenden Verfall der Marktpreise führe. Nycomed wolle deshalb diese Produktion in das bereits bestehende Joint Venture Zydua Nycomed mit dem indischen Pharmaunternehmen Zydus Cadila in Mumbai verlagern.

Singen als größter Produktionsstandort von Nycomed soll künftig als Kompetenzzentrum die technologischen Fertigkeiten in der Herstellung von sterilen, aseptischen und halbfertigen Produkten
bündeln.

Nycomed hatte Anfang 2007 die frühere Altana Pharma übernommen und zehn Prozent der weltweit 12 300 Jobs gestrichen. Am früheren Altana-Sitz in Konstanz, wo hauptsächlich Forschung und Entwicklung sowie die Verwaltung angesiedelt sind, fiel fast die Hälfte der 1850 Stellen weg. Im vergangenen Jahr steigerte der Konzern seinen Umsatz um 3 Prozent auf knapp 3,5 Milliarden Euro; der Gewinn stieg um 31 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro (EBITA). Der Konzern hatte zuletzt den US-Hersteller Bradley Pharmaceuticals übernommen.

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