Hypothekenkrise

NPD fragte wegen Apobank

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Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG steht angesichts der anhaltenden Diskussionen um die Aktivitäten des Instituts in möglicherweise Risiko behafteten Geschäften weiterhin im Fokus der Finanz- und Wirtschaftspresse. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) wiegelte Apobank-Vorstandssprecher Günter Preuß am Freitag allerdings erneut ab. Es gebe keinen Grund zur Aufregung, so Preuß. Damit blieb der Vorstandschef seiner Linie treu, die er seit einigen Wochen vertritt. Und dies, obwohl die Folgen der Hypothekenkrise und damit einhergehender Anlagegeschäfte manches Kreditinstitut in Schwierigkeiten bringt.

Mittlerweile werden allerdings auch einige Mitglieder des Apobank-Aufsichtsrates unruhig und verlangen dem Vernehmen nach eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung. Man fühle sich zurzeit nicht ausreichend über die Vorgänge informiert, hieß es am Freitag. Die Gerüchteküche dürfte auch nach dem FAZ-Interview unter der Überschrift "Entscheidend ist nicht das Türschild, sondern die Bilanz" weiter kochen.

Die Aufstellung der Apobank ist insbesondere wegen Engagements des heutigen Generalbevollmächtigten Claus Harald Wilsing von besonderem Interesse. Wilsing war bis 2005 in Diensten der mittlerweile in Auflösung befindlichen Sachsen LB und ist immer noch Gesellschafter der in Dublin ansässigen Vermögensverwaltungsgesellschaft "AC Capital Partners". In den Geschäften dieses Unternehmens vermuten nicht wenige Branchenkenner noch manches schwarze Loch. Für Preuß und die Apobank, die 2006 von der Sachsen LB eine 51-prozentige Beteiligung an "AC Capital Partners" übernommen hatte, ist das zwar nach eigenem Bekunden kein Thema. Doch die Diskussion hält an.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang eine Anfrage der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag. Der NPD-Landtagsabgeordnete Uwe Leichsenring hatte bereits im Juli vergangenen Jahres eine Kleine Anfrage gestellt. Dabei ging es dem Abgeordneten um die Frage, ob sich die Sachsen LB gemäß ihrem Förderauftrag engagiere. Leichsenring fragte, wann genau und zu welchem Preis die bislang von Landesbankern in Irland geführte "AC Capital Partners" an die Deutsche Apotheker- und Ärztebank verkauft worden sei. Und welche Gründe es für den Verkauf der "AC Capital Partners" an die Apobank gegeben habe.

Ein spannendes Thema. In Sachsen schwelt die Debatte um das Wohl und Weh der Landesbank ohnehin schon länger. Eine Antwort auf seine Anfrage hat Leichsenring aber nie bekommen. Er verstarb wenige Wochen nach seiner Anfrage. Bei einem Verkehrsunfall war sein Fahrzeug frontal gegen einen entgegenkommenden Lkw geprallt. Überraschend: Die Landesregierung verzichtete auf eine Beantwortung der durchaus brisanten Anfrage mit dem Hinweis, der Fragesteller sei schließlich verstorben. Und damit war auch die Apobank zunächst raus aus der Debatte.

Die komplexe Materie sehen zahlreiche Apotheker und Ärzte in einem anderen Licht. Die Frage nach dem genossenschaftlichen Förderauftrag zugunsten seiner Mitglieder und Kunden hatte sich auch Preuß von der FAZ stellen lassen müssen. Den "mittelbaren Bezug" zum Förderauftrag sehe er jedenfalls, so der Apobank-Chef. Doch auch institutionelle Anleger wie beispielsweise die Versorgungswerke der Heilberufe vertrauen ihr Kapital bei Anlagen gerne der Standesbank an - und auch deren Unternehmung in Irland. Nicht wenige Versorgungswerke wird interessieren, ob die Gefahren tatsächlich minimiert oder gar bekannt sind - und setzen nun auf das Kontrollgremium Aufsichtsrat.

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