Großhandel

Noweda winkt mit Rückvergütung

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Essen -

Allen Widrigkeiten zum Trotz: Die Noweda hat im Geschäftsjahr 2010/2011sowohl Umsatz als auch Ertrag noch einmal gesteigert. Zwischen Juli 2010 und Juni 2011 erwirtschaftete die Genossenschaft aus Essen Erlöse von knapp 3,7 Milliarden Euro; das sind 5,23 Prozent mehr als im Vorjahr – bei einem Marktwachstum von 1,85 Prozent. Das operative Ergebnis (EBIT) kletterte um 15 Prozent auf 50 Millionen Euro, der Nettogewinn stieg um 48 Prozent auf 37 Millionen Euro.

 

Für das gute Abschneiden gibt es verschiedene Gründe: So blieb die Noweda im ersten Halbjahr noch von den AMNOG-Folgen verschont: Der Großhandelsabschlag von 0,85 Prozent gilt erst seit Januar; seit Inkrafttreten ist auch die Rohertragsquote der Noweda gesunken: über das Gesamtjahr von 5,6 auf 5,1 Prozent. Dazu kommt der Verkauf des 6-prozentigen Aktienpakets an der Anzag, der der Noweda nach Angaben von Firmenchef Wilfried Hollmann 18 Millionen Euro gebracht hat. Ohne den Verkauf und ohne Sparanstrengungen, so Hollmann, wäre der Gewinn rückläufig gewesen.

Knapp 16 Millionen Euro werden in die Ergebnisrücklagen eingestellt. Der Bilanzgewinn der Genossenschaft wird komplett ausgeschüttet: 11 Prozent gibt es für die Grundanteile von fünf Mal 1000 Euro, 13,2 Prozent für die freiwilligen Anteile. Bei den investierenden Mitgliedern gibt es jeweils ein Viertel weniger. Die Mitgliederzahl stieg nach 344 Zu- und 159 Abgängen auf 8188. 1621 Apotheken haben nach Firmenangaben die Noweda als Alleinlieferant.

Bei den Konditionen will die Noweda, ähnlich wie andere Großhändler, künftig nicht mehr den Apothekeneinkaufspreis (AEP), sondern den „rabattfähigen Umsatzanteil“ zur Berechnungsgrundlage machen. Auch die Packungszahl soll mit entscheiden: Hollmann will genau nachsehen, wer in welchem Umfang ins Direktgeschäft abwandert, und entsprechend gegensteuern.

In den kommenden Wochen will die Noweda Gespräche mit den Kunden führen: „Wir wissen, dass die Apotheke nicht auf einer üppig wachsenden Weide steht. Aber ich will auch nicht verschweigen, dass es Belastungen geben wird, weil dies so von der Politik gewollt und durchgesetzt wurde.“ Immerhin: Für den Fall, dass am Ende doch mehr übrig bleibt als erwartet, signalisierte Hollmann schon einmal die Ausschüttung einer genossenschaftlichen Rückvergütung.

 

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