Pharmagroßhandel

Noweda schüttet Sonderbonus aus

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Als im vergangenen Jahr das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) die Branche erschütterte, sahen sich insbesondere die Genossenschaften in der Zwickmühle. Einerseits konnte der Großhandelsabschlag nicht einfach auf die Mitglieder, also die Eigentümer, abgewälzt werden. Andererseits war lange nicht absehbar, was überhaupt an Belastungen kommt und wie viel der Großhandel aus eigener Kraft würde stemmen können. So entstand die Abmachung: Was zuviel an Konditionen gekürzt würde, sollte im Nachhinein zurück gegeben werden. Die Noweda schüttet jetzt einen Sonderbonus für das erste Quartal aus.

Mitglieder, die in den ersten drei Monaten jeweils mehr als 30.000 Euro umgesetzt haben, bekommen eine Leistungsvergütung von 0,3 Prozent auf den Gesamtumsatz. Angerechnet werden sowohl Rx- als auch sonstige Umsätze. Dieser Tage gehen die Anschreiben und Schecks an die Apotheker.

Laut Noweda-Chef Wilfried Hollmann ist die Ausschüttung ein Zeichen, dass die Noweda ihren Mitgliedern nichts wegnehmen will: „Auch wir haben unsere Grenzen. Aber wir machen möglich, was möglich ist.“ Dass die Genossenschaft mit Hauptsitz in Essen überhaupt in der Lage ist, die Apotheker in dieser schwierigen Zeit zu honorieren, liegt laut Hollmann an der Umsatzausweitung und an gemeinsamen Rationalisierungmaßnahmen.

Ob auch die Sanacorp jetzt ihre Fairness-Garantie einlöst, bleibt abzuwarten. Beide Genossenschaften verfügen nach dem Verkauf ihrer Anteile an der Anzag über zusätzliche Mittel: Die Sanacorp hat bei einem Verkaufspreis von 26 Euro je Aktie knapp 70 Millionen Euro erlöst, die Noweda kommt bei einem Preis von 28 Euro je Aktie auf 18 Millionen Euro.

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