Die Noweda hat die für morgen geplante Eröffnungsfeier ihrer neuen Niederlassung in Peine abgesagt. Als Grund nennt die Genossenschaft „akute Sicherheitsbedenken“. Noweda hatte den neuen Standort in Niedersachsen vor drei Wochen in Betrieb genommen. Weil der Großhändler seinen Angestellten in einer Testphase zunächst Gehälter nach dem niedrigeren sächsischen Tarifvertrag bezahlen will, hatte die Gewerkschaft Verdi eine Mahnwache vor der Niederlassung abgehalten.
Eigentlich wollte die Noweda morgen zusammen mit Apothekern die Eröffnung der Niederlassung feiern. Doch nachdem Verdi weitere Proteste mit einem „Spalier“ für die Gäste angekündigt hatte, will Noweda lieber auf die Feier verzichten.
Zumal sich die Situation dem Großhändler zufolge dramatisch verschärft hat: „Mittlerweile wurde sogar das Leben von Mitarbeitern und der Betrieb des Unternehmens von Unbekannten bedroht“, teilte Noweda mit. Allerdings betonte eine Sprecherin, dass diesbezüglich keine Verbindung zu Verdi bekannt sei. Man wolle durch die Absage einen Beitrag zur Vermeidung von nicht kalkulierbaren Risiken und eventuellen Trittbrettfahrern zum Schutz der Gäste und zum Wohl der Apothekerschaft sowie des Unternehmens leisten. Die Apotheker hätten Verständnis für diese Entscheidung gezeigt, so die Sprecherin.
Verdi will die Erklärung trotzdem nicht auf sich sitzen lassen: „Unsere gewerkschaftlichen Auseinandersetzungen sind strikt gewaltfrei, sie gefährden niemanden und finden im Rahmen unserer Grundrechte statt. Das gilt erst recht für eine angemeldete Mahnwache“, Sebastian Wertmüller, der Geschäftsführer des Verdi-Bezirkes Süd-Ost-Niedersachsen. Wer eine angemeldete und friedliche Mahnwache für tarifliche Löhne als bedrohlich verunglimpfe, habe wohl ein sehr schlechtes Gewissen, so der Gewerkschafter.
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