„Weniger Worthülsen“

Noweda: Plakate gegen Lauterbach

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Berlin -

Mit provokanten Motiven wendet sich die Noweda erneut gegen die Politik von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Ohne seinen Namen zu nennen, wird sein Handeln verantwortlich gemacht für die anhaltenden Lieferengpässe.

„Mehr Antibiotika, weniger Worthülsen!“ Diese deutliche Botschaft tragen die Plakate, die etwa am Berliner Hauptbahnhof gezeigt werden. Darunter eine Hand mit einem leeren Tablettenblister unter der Claim: „Gesucht: Zuverlässige Gesundheitspolitik.“

Unter dem Titel „Lass das Licht an, Karl“ hatte die Noweda vor einem Jahr auf das anhaltende Apothekensterben aufmerksam gemacht – und auf die mangelnde Bereitschaft der politischen Entscheider, diese dramatische Entwicklung zu stoppen. Später hingen die Motive als Plakate im Zentrum von Berlin.

2021 hatte sich die Kampagne „ANpacken statt EINpacken“ gegen den Versandhandel gerichtet. Mit Botschaften wie „Lieber DocMorris, jede Corona-Impfdosis vom Hausarzt kommt aus einer Apotheke vor Ort. Und was machst Du so?“, macht die Genossenschaft auf die Leistungen der Vor-Ort-Apotheken aufmerksam und verdeutlich zudem, dass der Arzneimittelversandhandel keinen Beitrag zur Pandemiebekämpfung leiste.

Lauterbach fehlt der Mut

Bei der Generalversammlung in Essen hatte Noweda-Chef Dr. Michael P. Kuck die neue Kampagne am vergangenen Wochenende angekündigt. Beratungsresistent und weniger interessiert an den tatsächlichen Problemen der Versorgung, fehle Lauterbach offensichtlich der Mut für echte Agenda 2030. Die Lieferengpässe hätten eine Größenordnung, die noch vor Kurzem unvorstellbar gewesen sei. Das Ausmaß, in dem die Apothekenzahl zurückgehe, müsse jedem Gesundheitspolitiker die Sorgenfalten auf die Stirn treiben. „Deutschland ist heute wieder auf dem besten Weg, der kranke Mann Europas zu werden. In der Arzneimittelversorgung auf jeden Fall.“

Statt die Probleme anzugehen, würden lieber die Apothekerinnen und Apotheker beschimpft – Stichwort: „Panikmache“. Eine Verbesserung der Situation sei mit diesem Minister offensichtlich nicht drin. „Der mediale und politische Druck ist offenbar immer noch nicht groß genug.“ Deshalb müsse man weiter für Aufmerksamkeit sorgen, die Noweda unterstütze die Apotheken an dieser Stelle – unter anderem mit zahlreichen Beiträgen in den Medien.

Sonderheft der MyLife

„Wir fordern das, was es in Deutschland derzeit nicht gibt und was wir uns alle wünschen: eine verlässliche Gesundheitspolitik“, sagte Kuck. „Über den größten Hebel aber verfügen Apothekerinnen und Apotheker. Jeden Tag werden drei Millionen Menschen in den Apotheken versorgt – sagen Sie ihnen doch, was schief läuft. Nutzen Sie das Vertrauen, das die Menschen in Sie haben.“

In Kürze werde es ein Sonderheft der MyLife in einer Auflage von 1,3 Millionen Exemplaren geben, kündigte Kuck an. Alle Apotheken erhielten je 150 Exemplare, sodass sie ihre Kundinnen und Kunden informieren könnten. Parallel werde die neue Kampagne der Noweda starten – Titel: „Bevor alles den Lauterbach runtergeht.“

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