Rx-Versandverbot

Noweda: Lob für Gröhe, Druck auf Lauterbach

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Berlin -

Die Noweda setzt sich weiter auch politisch für ein Rx-Versandverbot ein. Während Firmenchef Dr. Michael Kuck den scheidenden Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) für dessen Standfestigkeit lobt, versucht die Genossenschaft, die neuen Mitglieder des Gesundheitsausschusses auf Kurs zu bringen.

Im Namen der mehr als 9200 Mitglieder drückt Kuck in seinem Brief an Gröhe seine Hochachtung für die Konsequenz aus, mit der dieser das Rx-Versandverbot in den Koalitionsverhandlungen vertreten habe. „Es ist diese Konsequenz, die Verbindung zwischen Ankündigung und Durchsetzung, die Vertrauen in Politik schafft“, schrieb Kuck bereits am 16. Februar. Die Noweda hatte zusammen mit dem Deutschen Apotheker Verlag selbst ein Gutachten zum Thema erstellt.

Auf Drängen von Gröhes Partei wurde das Rx-Versandverbot in den Koalitionsvertrag aufgenommen. „Die CDU hat damit gezeigt, dass sie – anders als andere Parteien – die Bedeutung der bewährten flächendeckenden Arzneimittelversorgung durch Vor-Ort-Apotheken für die Bevölkerung erkannt hat und ihr die Menschen, die auf ihre Apotheke vor Ort angewiesen sind, wirklich am Herzen liegen“, so Kuck an Gröhe.

Gröhe habe im Zusammenhang mit dem Rx-Versandverbot „große Standfestigkeit bewiesen“, lobt die Noweda den scheidenden Minister auch in einem Schreiben an die eigenen Mitglieder. Bereits kurz nach dem EuGH-Urteil zu Rx-Boni habe er sich für die Einführung eines Rx-Versandverbots ausgesprochen und diese Auffassung auch danach immer wieder bekräftigt. Die Aufnahme des Themas in den Koalitionsvertrag sei ebenfalls sein Verdienst.

Zunächst muss noch die SPD-Basis der Bildung einer neuen großen Koalition zustimmen. Doch selbst dann ist aus Sicht der Noweda das Rx-Versandverbot „kein Selbstläufer“, heißt es in einem Mitgliederschreiben. Politische Gegner wie der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Professor Dr. Karl Lauterbach hätten längst nicht aufgegeben. Auch die großen Versandapotheken hätten bereits massiven Widerstand angekündigt und würden alle Register ziehen.

Deshalb dürfe man sich jetzt nicht zurücklehnen. Die Genossenschaft hat deshalb alle 41 Mitglieder des neu besetzten Gesundheitsausschusses angeschrieben, der im Bundestag für die Beratung und Vorbereitung der Gesundheitsgesetze zuständig ist. Gefordert wird die „zügige Umsetzung des Versandverbots“.

Grundsätzlich ist es aus Sicht der Noweda aber positiv zu bewerten, dass es das Rx-Versandverbot überhaupt in den in den Koalitionsvertrag geschafft hat. „Angesichts der Weigerung der SPD, die Gefährdung der inhabergeführten Vor-Ort-Apotheke durch die Versandhandelskonzerne wie DocMorris und Shop-Apotheke anzuerkennen, war dieser Verhandlungserfolg der CDU/CSU keineswegs selbstverständlich“, so die Noweda.

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