Großhändler tüftelt an Pilotprojekt

Noweda hilft beim Botendienst

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Berlin -

Viele Apotheken haben wegen der Corona-Pandemie ihren Botendienst hochgefahren. Der Großhändler Noweda möchte seine Mitglieder dabei unterstützen und hat in einem Pilotprojekt erste Erfahrungen gesammelt. Dieses soll nun ausgeweitet werden. Details werden aber noch nicht verraten, vermutlich auch deshalb, weil noch rechtliche Fragen zu klären sind.

Die Corona-Pandemie und das damit verbundene Social Distancing haben die Nachfrage nach Arzneimitteln per Botendienst deutlich erhöht, heißt es von der Noweda. Tatsächlich haben viele Apotheken laut einer aposcope-Umfrage gerade für gefährdete Patienten ihren Botendienst in den vergangenen Wochen ausgeweitet. Mit der kürzlich in Kraft getretenen Honorierung von 5 Euro je Fahrt könnte das Angebot weiter wachsen.

Der Service stelle für die Apotheken jedoch einen hohen Aufwand sowohl in finanzieller, personeller als auch in logistischer Hinsicht dar, weiß man beim Großhändler. Ziel des Pilotprojekts sei es, die Apotheken beim Botendienst „als Logistikpartner“ zu unterstützen. Welche Aufgabe der Großhändler dabei konkret übernimmt, wird noch nicht verraten.

Vor allem rechtlich müsste eine Einbindung des Großhändlers beim Botendienst auf sicheren Füßen stehen. Denn der Botendienst wurde zwar im Oktober zur Regelleistung erklärt. In der entsprechenden Verordnung ist aber auch festgehalten, dass der Botendienst nur durch weisungsgebundenes Personal der beliefernden Apotheke erfolgen darf. Zudem muss eine ausreichende Beratung – gegebenenfalls bei der Auslieferung des Arzneimittels – sichergestellt werden.

Die Noweda will gemeinsam mit den Apotekern ein tragfähiges Konzept entwickeln. Dazu soll das Pilotprojekt dienen. Ein erster kleiner Feldversuch sei erfolgreich gewesen: „Wir haben im Rahmen des Feldversuchs wichtige Erfahrungen gesammelt, wie ein Botendienstservice durch die Noweda konkret in die Arbeitsabläufe der Apotheken integriert werden kann. Darauf bauen wir nun auf und treiben das Projekt weiter voran“, berichtet Kevin Stobbe, Betriebsleiter der Niederlassung in Langgöns und einer der Projektleiter.

Vorstandschef Dr. Michael Kuck ist sich sicher: „Wenn Apotheken flächendeckend einen Botendienst anbieten, dann braucht kein Mensch den Versandhandel. Und genau das werden wir ermöglichen.“

Denn die schnelle Warenverfügbarkeit und die kompetente persönliche Beratung sind aus Sicht der Genossenschaft das wichtigste Alleinstellungsmerkmal der Apotheken vor Ort. „Kombiniert man diese Leistungen mit der Möglichkeit, Arzneimittel bequem online vorzubestellen, erhöht sich der Mehrwert für den Patienten um ein Vielfaches. Genau dies bietet der Zukunftspakt Apotheke mit der Vorbestellplattform ia.de“, ist man beim Großhändler überzeugt. Wenn man den Kunden nun noch die letzte Meile abnehme und die Medikamente bis an die Haustür bringt, sei das Leistungsportfolio der Apotheke unschlagbar.

 

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