Noventi verlängert mit Böhm und Steimel Alexander Müller, 31.05.2023 12:13 Uhr
Noventi sieht sich im Rahmen der Sanierung auf einem guten Weg und hat die Verträge der Vorstände Mark Böhm und Frank Steimel vorzeitig verlängert. Der Aufsichtsrat und Eigentümerverein FSA hätten diese Entscheidung in engem Schulterschluss gefällt, heißt es.
Im September 2022 wurden Böhm und Steimel mit der Neuausrichtung des in Schieflage geratenen Apothekendienstleisters beauftragt. Sie hatten kurzfristig für CEO Dr. Hermann Sommer und Finanzvorstand Victor Castro übernommen, die das Unternehmen überraschend verlassen mussten. Fokussierung auf das Kerngeschäft Abrechnung und Software, lautet seitdem die Devise.
Der mittelfristig scheidende Aufsichtsratsvorsitzende Herbert Pfennig ist zufrieden mit dem Prozess: „Durch ein strukturiertes Vorgehen, die gutachterliche Begleitung durch die Transformations-Experten von Struktur Management Partner und zahlreiche weitere Maßnahmen ist es Mark Böhm und Frank Steimel gelungen, den Weg für eine verlässliche und erfolgreiche Zukunft von Noventi zu ebnen.“ Die vorzeitige und langfristige Vertragsverlängerung sei auch ein positives Signal für alle Kundinnen und Kunden und erst recht für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Zentraler Baustein der Sanierung ist die Verlängerung des Konsortialkredits. „Dass die Finanzierungszusage dafür sogar vorzeitig erteilt wurde, unterstreicht den vollen Rückhalt und das langfristige Vertrauen des Bankenkonsortiums unter der Führung der Deutschen Apotheker- und Ärztebank eG in Noventi und das Vorstandsteam“, heißt es. Die Rezeptabrechnung sei zu jeder Zeit sichergestellt.
Das vorgelegte Konzept habe nicht nur die Banken, sondern auch die Apothekerverbände überzeugt. Diese haben ein millionenschweres Darlehen bewilligt, um Noventi zu stützen. Mit den beiden Vorständen habe man das richtige Führungsteam, um das Unternehmen in allen Bereichen marktgerecht und nachhaltig zukunftssicher aufzustellen, so die Begründung des FSA-Vorstands.
Finanzvorstand Frank Steimel zieht eine positive Zwischenbilanz: „Die konsequente Umsetzung des Maßnahmenkatalogs hat die Zahlen wie geplant stabilisiert.“ Man liege sogar über Plan, allerdings wird Noventi vorerst weiter rote Zahlen schreiben. „Die Bilanzen 2022 und 2023 werden einen Verlust hervorbringen, der angesichts der Umstände so zu erwarten war. Bereits ab 2024 werden wir voraussichtlich die ersten positiven Ergebnisse sehen“, so Steimel.