Pharmakonzerne

Novartis packt Umzugskartons

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In der Schweiz wird es heute vermutlich einen Aufschrei geben: Denn der Vorzeigekonzern Novartis hat mit seinen Quartalszahlen ein umfassendes Sparprogramm vorgestellt. Über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren sollen die Produktions- und Entwicklungsaktivitäten innerhalb des Netzwerks von Novartis deutlich umgebaut werden. Heißt im Klartext: Schließung zweier Standorte in der Schweiz und einer Anlage in Italien, Verlagerung von Forschungsaktivitäten, Streichung von Stellen.

Insgesamt sollen konzernweit rund 2000 Arbeitsplätze wegfallen, vor allem in der Schweiz und den USA. Im Gegenzug werden 700 Positionen neu geschaffen - überwiegend in Ländern mit Niedrigkosten. Die Entwicklungsorganisation wird neu strukturiert, hier werden Aufgaben aus der Schweiz in die USA verlagert.

Dabei lief es in den ersten neun Monaten gut für den Konzern: Der Umsatz kletterte um 20 Prozent auf 43,8 Milliarden US-Dollar, der Gewinn stieg um 4 Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar. In der Pharmasparte stiegen die Erlöse um 8 Prozent auf 24,2 Milliarden Dollar; hier wirkten sich die Patentabläufe von Diovan (Valsartan) und Femara (Letrozol) negativ aus. In der Ophthalmika-Sparte Alcon sowie in der Consumer-Sparte stiegen die Erlöse jeweils um 11 Prozent auf 7,5 beziehungsweise 3,6 Milliarden Dollar. Das Geschäft mit Impfstoffen und Diagnostika brach wegen fehlender Absätze von Pandemievakzinen um 48 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar ein.

In der Generikasparte Sandoz stiegen die Umsätze um 16 Prozent auf 7,2 Milliarden Dollar. Abgekoppelt bleibt das deutsche Geschäft: Hier lagen auch im dritten Quartal die Erlöse mit 335 Millionen Dollar 4 Prozent unter Vorjahr. Im ersten Halbjahr hatten Sandoz/Hexal hierzulande 21 Prozent auf 649 Millionen Dollar verloren, nach einem Rückgang um 6 Prozent auf 1,56 Milliarden Dollar im Gesamtjahr 2010.

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