Pharmakonzerne

Novartis muss Frauen entschädigen dpa, 20.05.2010 10:01 Uhr

New York/Genf - 

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis ist erneut wegen Diskriminierung von Mitarbeiterinnen verurteilt worden und muss ehemaligen und aktuellen weiblichen Angestellten nun 250 Millionen US-Dollar Entschädigung zahlen.

Zwölf ehemalige Novartis-Mitarbeiterinnen hatten den Konzern beschuldigt, sie wegen ihres Geschlechts systematisch benachteiligt zu haben. Novartis habe sie bei Beförderungen übergangen, habe für die gleiche Arbeit nicht den gleichen Lohn bezahlt und Schwangere benachteiligt, so die Anklage. Ein Bezirksgericht in New York gab den Frauen Recht und legte am Mittwoch die Höhe der Strafe fest. Dieselbe Jury hatte Novartis bereits am Montag in einer Nebenklage für schuldig befunden und zwölf früheren Angestellten rund 3,4 Millionen Dollar zugesprochen.

Der Pharmakonzern hatte bereits am Montag angekündigt, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Zum neuen Urteil erklärte die US-Tochter, es sei enttäuschend. Das Unternehmen setze seit mehr als zehn Jahren hohe Standards für die Entwicklung der Mitarbeiter.

Ein Anwalt bestätigte, dass sich der Klage nun rund 6000 weitere Frauen, die bei Novartis arbeiten oder gearbeitet haben, einzeln anschließen und das Pharmaunternehmen auf Schadensersatz verklagen könnten.