Notfallkontrazeptiva

Kade-Außendienst bewirbt EllaOne

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Berlin -

Der OTC-Switch für die „Pille danach“ steht kurz bevor und der Hersteller HRA Pharma holt sich weitere Unterstützung für den Außendienst. Die insgesamt 30 Außendienstmitarbeiter von Dr. Kade Avenda sollen EllaOne (Ulipristal) künftig in Apotheken besprechen. Der Fokus liegt auf dem modernen Medikament, das ältere Präparat PiDaNa (Levonorgestrel) nimmt Avenda nicht mit.

Die Kooperation mit HRA ist auf ein Jahr beschränkt und soll den OTC-Switch der „Pille danach“ begleiten. Mit dem eigenen Außendienst sei eine flächendeckende Beratung nicht möglich gewesen, erklärt HRA-Deutschlandchef Klaus Czort. Da man in den kommenden Monaten einen hohen Schulungs- und Beratungsbedarf erwarte, habe man nach einem Partner Ausschau gehalten. Überzeugt habe Avenda mit seiner hohen gynäkologischen Kompetenz.

Das Tochterunternehmen von Dr. Kade wurde 2012 gegründet. Bis dahin hatte das Berliner Unternehmen lediglich einen eigenen Arzt-Außendienst mit 80 Mitarbeitern. Den Vertrieb in Apotheken hatte der Dienstleister Roha Apothekendienste übernommen. Der eigene Außendienst sollte die Marken Posterisan und Kadefungin direkt in die Apotheken verkaufen. 23 neue Stellen waren zunächst geplant.

Nachdem der Hersteller sein Sortiment um prominente OTC-Marken wie Riopan und Faktu von Takeda erweitert hatte, wurde Avenda ausgebaut. Inzwischen gehören dem Unternehmen 35 Mitarbeiter an, 30 davon sind im Außendienst tätig. Avenda will auch als Dienstleister für andere Hersteller tätig sein – EllaOne ist nun das erste Präparat, dass die Mitarbeiter mitnehmen. Die Produkte von Kade bilden somit auch weiterhin den Schwerpunkt ihrer Arbeit.

Avenda-Geschäftsführerin Ute Wynands freut sich über die Kooperation: „Mit EllaOne kommt jetzt ein interessantes, neues Präparat in unser Portfolio.“ Die Außendienstmitarbeiter seien von ihren Kollegen bei HRA geschult worden, hätten aber auch selbst schon gynäkologisches Wissen mitgebracht, so ein Unternehmenssprecher. Aus seiner Sicht ist ein weiterer Vorteil, dass die Avenda-Mitarbeiter bereits heute sensible Themen mit den Apothekern besprechen.

HRA will gemeinsam mit Avenda eine „optimale deutschlandweite Abdeckung für EllaOne sicherstellen“, so Czort. Bereits im Januar hat sich HRA Unterstützung im Außendienst geholt und die Kooperation mit Marvecs ausgebaut. Mit dem Dienstleister arbeitet der Hersteller bereits seit zwei Jahren zusammen.

Als vergleichsweise kleines Unternehmen ist HRA in einer Ausnahmesituation wie dem anstehenden OTC-Switch auf Kooperationen wie diese angewiesen. Einen Außendienst, wie er eigentlich nötig wäre, kann sich der Hersteller nicht leisten. Die „Pille danach“ soll ab dem 15. März rezeptfrei sein. Der Bundesrat soll an diesem Freitag darüber entscheiden.

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