Funktionelle Magen-Darm-Beschwerden

Neuheiten bei Reizdarm

, Uhr
Berlin -

Bauchschmerzen, Blähungen, Krämpfe oder ein Wechsel von Durchfall und Verstopfung können Symptome eines Reizdarmsyndroms (RDS) sein. Etwa 20 Prozent leiden an einem RDS, das den Alltag und die Lebensqualität enorm beeinflussen kann. Eine körperliche Ursache für die Erkrankung gibt es nicht, daher werden meist nur die Symptome behandelt. Vor einigen Jahren war Kijimea das erste Produkt, das die Indikation erstmals gezielt aufgegriffen hat. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Präparaten am Markt. Das sind die aktuellen Newcomer.

Alflorex
Medice hat bereits seit einigen Monaten Alflorex auf dem Markt. Das Präparat ist als diätetisches Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke eingestuft.
Inhaltsstoffe: Eine Kapsel enthält eine Milliarde Bakterien von Bifidobacterium infantis 35624. Der Bakterienstamm wird in der deutschen ärztlichen Leitlinie für die Behandlung des Reizdarmsyndroms empfohlen.
Indikation: Zur diätetischen Behandlung bei Reizdarmsyndrom mit den typischen Symptomen Blähungen, Durchfall, Bauchschmerzen, Verstopfung und Blähbauch.
Wirkung: Das Produkt kann helfen, die körpereigene Darmflora von Reizdarmpatienten wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Dosierung: Einmal täglich eine Kapsel über mindestens vier Wochen.

Darm-Care Biotic Reizdarm
Salus hat mit Darm-Care Biotic Reizdarm eine bilanzierte Diät auf dem Markt.
Indikation: Diätetische Behandlung des Reizdarmsyndroms mit den typischen Symptomen Verstopfung, Bauchschmerzen und -krämpfen, Blähungen und Blähbauch.
Inhaltsstoffe: Lebende Milchsäurekulturen Lactobacillus reuteri und Lactobacillus acidophilus, teilhydrolisiertes Guarkernmehl als wasserlöslichen Ballaststoff, Vitamin B2 und Biotin
Wirkung: Das Präparat kann die Regeneration der gestörten Darmflora unterstützen und die bakterielle Fehlbesiedlung im Darm ins Gleichgewicht bringen. Der enthaltene Ballaststoff dient dabei als Nahrungsquelle für die Milchsäurekulturen.
Dosierung: Einmal täglich soll ein Sachet in 150 ml Wasser eingerührt und zu oder zwischen den Mahlzeiten getrunken werden.

Gelsectan
Seit Mitte Oktober hat Klinge Gelsectan als neue Therapieoption bei Reizdarm auf dem Markt. Es handelt sich um ein Medizinprodukt der Klasse IIa.
Inhaltsstoffe: Enthalten ist das natürliche Polysaccharid Xyloglucan, dem filmbildende Eigenschaften zugesprochen werden. Erbsenprotein und Traubenkernextrakt sollen Xyloglucan unterstützen.
Indikation: Hilft die Reizdarmsyndromsymptome wie chronischer oder wiederkehrender Durchfall, abdominales Spannungsgefühl, Schmerzen, Blähbauch und Flatulenz zu mindern.
Wirkung: Es bildet sich ein Mucosaschutzfilm, der die angegriffene Darmwand auskleidet. Außerdem werden Lactobazillen und Bifidobakterien stimuliert. Die Entzündung im Darm soll unterbrochen sowie Durchfälle und Blähungen gemindert werden.
Dosierung: Die empfohlene Dosierung beträgt zwei bis vier Kapseln pro Tag.

Probielle Reizdarm
Stada wird im November vier neue Produkte unter der Marke Probielle einführen. Zum Sortiment gehört auch Probielle Reizdarm. Es handelt sich um ein diätetisches Lebensmittel.
Inhaltsstoffe: Eine Kapsel enthält sechs Milliarden Bakterien der Stämme: Lactobacillus plantarum PBS067, Lactobacillus rhamnosus LRH020 und Bifidobacterium animalis subsp. lactis BL050
Indikation: Diätmanagement bei Reizdarmsyndrom mit Verstopfung
Wirkung: Kann helfen die Nährstoffaufnahme und -verwertung sowie das Wohlbefinden zu verbessern.
Dosierung: Eine Kapsel täglich über mindestens vier Wochen.

Zu den bekannten Präparaten, die bei einem Reizdarmsyndrom eingesetzt werden können, zählen Kijimea und Medacalm. Kijimea Reizdarm (Synformulas) ist ein Medizinprodukt mit dem Bifidobakterienstamm B. bifidum MIMBb75. Das Bakterium heftet sich an die geschädigte Darmwand an und soll sich wie ein Pflaster auf die nicht intakte Darmwand legen. Betroffene sollen einmal täglich zwei Kapseln zu einer Mahlzeit einnehmen. Der empfohlene Behandlungszeitraum erstreckt sich über mindestens vier Wochen, besser seien zwölf Wochen. Omega hat bereits seit 2005 das nicht-apothekenpflichtige Arzneimittel Medacalm (Pfefferminzöl) zur Behandlung des Reizdarmsyndroms auf dem Markt. Erwachsene sollen dreimal täglich eine Kapsel unzerkaut 20 bis 30 Minuten vor dem Essen mit Wasser einnehmen.

Zur symptomatischen Behandlung des Reizdarmsyndorms kommen verschiedene Präparate zum Einsatz. So finden Spasmolytika, Ballaststoffe wie Flohsamenschalen, Macrogol oder auch Antidepressiva Anwendung. Auch Schmerzmittel oder Phytopharmaka, Verdauungsenzyme, Entschäumer oder Loperamid können den Betroffenen Linderung verschaffen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
Mehr aus Ressort
ApoRetro – Der satirische Wochenrückblick
Apothekenpläne: Muttis meutern bei dm
Kampagnenmotiv für Apotheken
Noventi verschickt Weihnachtsplakate

APOTHEKE ADHOC Debatte