In Brandenburg gibt es einen neuen Herstellerbetrieb für patientenindividuell konfektionierte Arzneimittel: Das Blisterzentrum Bernau hat in der vergangenen Woche die Herstellungserlaubnis erhalten. Noch verblistert Firmenchef Andreas Wassmann, Inhaber der Brunnen-Apotheke in Bernau sowie der Leo-Apotheke und der Apotheke zum Stift in Berlin, für den eigenen Bedarf. Künftig will er auch Bestellungen von Kollegen bearbeiten.
Schon seit März werden über das Blisterzentrum 100 Patienten aus einem Heim der Hoffnungsthaler Stiftung Lobetal versorgt. Der Betreiber sei mit dem Service mehr als zufrieden: „Die Heimversorger drängen auf die Verblisterung. Für sie bringt es eine unheimliche Verbesserung in der Arzeimittelversorgung und erleichtert den Heimmitarbeitern gleichzeitig die Arbeit“, sagt Dr. Beatrix Barthel, die die Qualitätssicherung veranwortet.
Ab September soll auch für Apotheken in Berlin und Brandenburg verblistert werden. Die fertigen Blister sollen dann über den Großhandel an die Apotheke geliefert und von dort an die Kunden geschickt werden. Konkret gebe es Anfragen von bis zu sieben Apotheken. „Wir haben das Ziel, bis Ende des Jahres 1000 Patienten pro Woche zu versorgen“, sagt Barthel.
Im Blisterzentrum sind derzeit sieben Mitarbeiter beschäftigt, der Betrieb verfügt über einen Automaten des Herstellers HD Medi.
Rückblickend war der Start nicht immer einfach: „Die Schließung des BlisterCentrums Berlin-Brandenburg in Ludwigsfelde hat die Verblisterung in ein schlechtes Licht gestellt“, sagt Barthel. Vor der Erteilung der Herstellungserlaubnis sei wegen der Vorfälle in Ludwigsfelde besonders das zuständige Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz in Wünsdorf/Zossen skeptisch gewesen. „Die Behörde war sehr zurückhaltend“, ergänzt Wassmann. Nach mehreren Abnahmebesuchen seien die Beamten aufgeschlossener geworden und erteilten nach einigen Änderungen die Herstellungserlaubnis für das Blisterzentrum.
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