Während andere Konzerne Vorstände nach Belieben be- und abberufen können, muss die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) – wie alle anderen Banken auch – die Freigabe der Finanzaufsicht BaFin abwarten, bevor sie die Konzernspitze erweitern kann. Jetzt gibt es wieder einmal grünes Licht: Ulrich Sommer übernimmt als neuer Vorstand den Bereich „Standesorganisationen, Großkunden und Märkte“. Bislang war dafür formal Bankchef Herbert Pfennig zuständig; als Bereichsvorstand hatte Sommer aber bereits seit Dezember 2010 den Hut auf.
Sommer hatte ab 1986 bei der Apobank den Beruf des Bankkaufmanns gelernt und danach die Betreuung institutioneller Kunden übernommen. 1993 war er zur IKB gewechselt, wo er als Prokurist im Bereich Wertpapierhandel und Kundenbetreuung zuständig war. Schon ein Jahr später wechselte er zurück; ab 2000 war er als Direktor für den Bereich Wertpapier-, Devisenhandel und institutionelle Anleger zuständig.
In seiner neuen Funktion verantwortet der 50-Jährige eines der zentralen Ressorts im Vorstand der Apobank: So muss er sich um die Anlagen etwa der Versorgungswerke kümmern, aber auch um Groß- und Firmenkunden. Gleichzeitig muss er die Eigenanlagen der Bank betreuen beziehungsweise kontrolliert herunterfahren. Seit 2009 hat die Apobank ihre Bestände an strukturierten Wertpapieren von 5,5 auf zuletzt 2,7 Milliarden Euro abgebaut, mehr als eine halbe Milliarde Euro wurden dabei abgeschrieben. Jetzt wird Sommer einen Teil seiner Arbeitszeit aufwenden müssen, um die Apobank aus der Eurokrise zu führen.
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