Neuer Sandoz-Chef schwärmt für Deutschland APOTHEKE ADHOC, 26.07.2019 10:15 Uhr
Im Juli hat der neue Sandoz-Chef Richard Saynor seinen Dienst in Holzkirchen angetreten. Der Apotheker war bereits bis 2010 für die Novartis-Tochter tätig, bevor er zu GlaxoSmithKline (GSK) wechselte. Die Zeiten seien aufregend, so der neue CEO und erklärt, warum er unter anderem zurückgekommen ist.
Saynor war knapp neun Jahre für GSK in Singapore tätig. Er verantwortete unter anderem die Produkte in den Therapiebereichen Atemwege, Allergien und Antiinfektiva sowie das Dermatologie-Sortiment der Tochterfirma Stiefel. Bei Sandoz war er von 2008 bis 2010 ebenfalls in dem südostasiatischen Stadtstaat stationiert und für die Asien-Pazifik-Region des Konzerns verantwortlich.
Zuvor betreute er von Deutschland aus unter anderem 65 Märkte in Asien, Lateinamerika, Kanada und der Türkei und fokussierte sich unter anderem auf den Markteintritt. Zuvor war er unter anderem beim US-Hersteller Norton Healthcare im Marketing tätig. Bei Sandoz folgt er auf Richard Francis, der den Posten beim Hexal-Mutterkonzern fünf Jahren innehatte und Ende März von seinem Posten und aus der Geschäftsleitung von Novartis zurückgetreten war.
Saynor erklärte in einem Beitrag in dem Karrierenetzwerk LinkedIn, er habe sich Zeit genommen, um über die Besonderheiten seiner alten neuen Heimat nachzudenken – und was man im Berufsleben davon lernen könnte. Einer der ersten Punkte – Klischees hatte er nicht ausgeschlossen – ist Bier.
Der Erfolg des alkoholischen Getränks und der Verbreitung von hunderten verschiedenen Marken sei nicht einfach so passiert. Ein Grund des Erfolgs sei das Reinheitsgebot, das von Bayern auf das ganze Land übertragen wurde – ein Lehrbeispiel für die Verbreitung eines regulatorischen Erfolgsmodells.
Weiter geht es mit Fußball, wobei er bei diesem Bereich zurückhaltender ist, da es ein sensibles Thema sei. Seine Prognose 2022: Deutschland werde kein frühes Rückflugticket brauchen. Saynor blickt auf die deutschen Autos, freie Ausbildung und Schlösser. Bei letzteren nimmt er beispielsweise für sich mit, dass die meisten erfolgreichen Innovationen auf einem existierenden Erbe aufgebaut worden seien.
Saynor freut sich auf die neue Herausforderung und zurück in Holzkirchen zu sein: „Es ist großartig wieder hier zu sein! Ich habe nie vergessen, welche Arbeit jeder Einzelne bei Sandoz leistet und welchen Einfluss diese Arbeit auf das Leben der Patienten hat.“ Er wird auch der Geschäftsleitung von Novartis angehören. Im Sandoz-Führungsteam ist unter anderen Francisco Ballester für die internationalen Märkte, Martin Bischof derzeit für das Europageschäft und Philippe Deecke für die Finanzen verantwortlich.