Jörg Weise wird neuer Geschäftsführer von Medgate in Deutschland. Damit unterstreicht der Eigentümer Otto nach eigenen Angaben die strategische Bedeutung des deutschen Marktes und das Ziel, Telemedizin in Deutschland weiter auszubauen.
Weise bringt umfassende Erfahrung in den Bereichen E-Health, Plattformtechnologien und digitale Transformation mit. In den vergangenen Jahren war er für Infermedica und Scanacs tätig, wo er sich mit KI-gestützten Lösungen oder der Direktabrechnung sowie dem Aufbau von Partnerschaften mit führenden Organisationen wie dem ADAC, der Barmenia, der AOK Plus, der Gothaer Versicherung, Adesso oder den Sana Kliniken einsetzte.
„Mit Jörg Weise gewinnen wir eine engagierte Führungspersönlichkeit, die unsere Mission teilt, die Gesundheitsversorgung durch digitale Innovationen zugänglicher und effizienter zu gestalten“, erklärt Dr. Andy Fischer, CEO der Medgate Group. „Seine Vision und Fachkompetenz werden maßgeblich dazu beitragen, Medgate in Deutschland weiter zu etablieren.“
„Nach meiner intensiven Einarbeitung freue ich mich, Medgate Deutschland in einer Zeit zu führen, in der der Zugang zu medizinischer Versorgung immer herausfordernder wird. Telemedizin bietet eine einzigartige Chance, Lücken zu schließen und eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung ortsunabhängig sicherzustellen. Insbesondere durch innovative Geschäftsmodelle in Zusammenarbeit mit Krankenversicherungen sehe ich großes Potenzial, sowohl die Patientenversorgung zu optimieren als auch das Gesundheitssystem effizienter zu gestalten“, sagt Weise.
Mit mehr als zwei Jahrzehnten Erfahrung in der Telemedizin und dem größten ärztlichen telemedizinischen Zentrum Europas ist Medgate ein Pionier in der Branche. 2022 ist das Unternehmen aus der Schweiz mehrheitlich im Besitz der Otto Group.
Mehr als 100 Ärzt:innen beraten und behandeln nach Firmenangaben Patient:innen an 365 Tagen rund um die Uhr per App, Telefon, Video und Chat. Zu den Services gehören die ärztliche Beratung, Bildbefunde, das Ausstellen von Rezepten und Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen sowie Behandlungspläne und Überweisungen an Fachärzt:innen. Als sogenannte Minikliniken gibt es das Angebot auch in Apotheken. Im Heimatland beschäftigt Medgate rund 300 und weltweit knapp 700 Mitarbeitende.
Seit 2020 ist Medgate auch in Deutschland operativ tätig und beschäftigt hier aktuell 15 Mitarbeitende. Es bestehen Verträge mit mehreren privaten Krankenversicherern sowie Partnerschaften mit weiteren Unternehmen, darunter Apotheken.de. Der Start verlief zunächst holprig: Ende 2019 hatte Medgate ein Joint Venture mit dem Klinikkonzern Rhön gegründet, doch nach der Übernahme durch Asklepios stieg Rhön schon im September 2020 wieder aus.
In der Schweiz werden auch Videosprechstunden in Apotheken angeboten: Ursprünglich 2017 in Zusammenarbeit mit einer Toppharm-Apotheke entwickelt, wurde die Dienstleistung seit 2022 entwickelt und seit Ende 2023 im Rahmen einer Pilotphase in 170 Apotheken getestet. Aktuell nutzen das Angebot 125 Apotheken regelmäßig. In der ganzen Schweiz könne durch die Ausweitung aus 300 Apotheken heraus eine direkte Verbindung zu einer Medgate-Praxis aufgebaut werden.
APOTHEKE ADHOC Debatte