Pharmakonzerne

Neuer Deutschlandchef für Bayer

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Berlin -

Bei Bayer dreht sich das Personalkarussell: Dr. Gisbert Kleef übernimmt die Geschäftsführung von Bayer Vital und die Leitung der Division Pharmaceuticals. Sein Vorgänger Frank Schöning wechselt auf Konzernebene.

Kleeff ist Chemiker und promovierte 1994 am Institut für Anorganische Chemie der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen. Zu Bayer kam er 1995; seitdem hat er verschiedene nationale und internationale Funktionen in Marketing und Vertrieb in Deutschland, Spanien und der Region „Alpe Adria“ übernommen. Seit 2012 war er Leiter einer Subregion der Division Pharmaceuticals in Europa mit Sitz in Berlin.

Für das Deutschlandgeschäft verantwortlich war bislang Schöning. Von Hause aus Apotheker, hatte er nach seiner Approbation mit einer Management-Ausbildung bei Bayer begonnen. Danach war er unter anderem in Skandinavien, Marokko und Slowenien tätig. Anschließend leitete er für mehr als drei Jahre die griechische Vertriebsniederlassung. Seit Dezember 2012 stand er an der Spitze von Bayer Vital. Nun wechselt er auf Konzernebene, um in Berlin die Leitung des Bereichs Global Marketing Cardiovascular zu übernehmen.

Wie Schöning übernimmt Kleef auch die Verantwortung für das deutsche Pharmageschäft. Den OTC-Bereich leitet seit etwas mehr als einem Jahr Tobias Boldt. Bayer erlöste im vergangenen Jahr 3,8 Milliarden Euro in Deutschland, das sind knapp 10 Prozent des Konzernumsatzes.

Bayer befindet sich in einer schwierigen Phase. Die Übernahme des US-Konkurrenten Monsanto wurde zum milliardenschweren Kraftakt mit Nebenwirkungen – die Leverkusener müssen sich einer Klagewelle wegen des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat erwehren. Der Konzern hat viele Baustellen, auch das Geschäft mit OTC-Arzneimitteln läuft nicht rund. Bayer verkündete als Konsequenz Pläne zum Stellenabbau, um Kosten zu sparen und Arbeitsabläufe effizienter zu machen.

Weltweit fallen rund 12.000 Arbeitsplätze weg. Hierzulande sollen 4500 der rund 32.100 Stellen gestrichen werden. Mit den Sparmaßnahmen sollten Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität steigen. Einen Teil der frei werdenden Gelder wird Bayer laut Konzernangaben in seine Kerngeschäfte investieren, um die Innovationskraft zu stärken. „Gleichzeitig will Bayer schlanker, schneller und flexibler werden und die Ausrichtung auf den Kunden weiter erhöhen. Im Rahmen aller geplanten Effizienz- und Strukturmaßnahmen sind – einschließlich der erwarteten Synergien aus der Monsanto-Übernahme – ab 2022 jährliche Beiträge in Höhe von 2,6 Milliarden Euro vorgesehen.“

Die Jobs sollen etwa über Abfindungen und Vorruhestandsregelungen abgebaut werden. Dazu hatten sich Bayer und Arbeitnehmervertreter auf großzügige Regelungen geeinigt. Betriebsbedingte Kündigungen bei Bayer sind in Deutschland bis Ende 2025 ausgeschlossen.

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