Der italienische Pharmahersteller Zambon hat einen neuen Chef: Roberto Tascione tritt als CEO die Nachfolge von Dr. Maurizio Castorina an. Der 54-Jährige soll das Geschäft auf globaler Ebene weiter voranbringen.
Tascione hat fast 30 Jahre Erfahrung in der Pharmabranche. Er begann seine Karriere bei Bristol Myers Squibb (BMS) und arbeitete später bei Schering-Plough. Ab 2009 leitete er das Italiengeschäft von Gilead, im Mai 2014 übernahm er dieselbe Position bei seinem alten Arbeitgeber BMS.
Elena Zambon, Präsidentin von Zambon, kommentierte: „Ich glaube, dass auch ein Unternehmen mit 110-jähriger Geschichte seine Rolle in der Bereitstellung innovativer therapeutischer Lösungen für Patienten ständig neu hinterfragen muss. Wir sind überzeugt, dass uns Roberto Tascione mit seiner langjährigen Erfahrung in der Branche bei diesem Vorhaben helfen kann und wir gemeinsam wichtige Ziele erreichen.“
Zambon ist ein italienischer Hersteller von Arzneimitteln und Feinchemikalien. Schwerpunkt sind Präparate gegen Atemwegserkrankungen, Schmerzen und Frauenheilkunde; derzeit wird massiv in den Einstieg auf dem Gebiet des zentralen Nervensystems investiert.
Das Unternehmen ist in 15 Ländern mit Tochtergesellschaften und mehr als 2600 Arbeitnehmern vertreten und verfügt über Fertigungsbetriebe in Italien, der Schweiz, Frankreich, China und Brasilien.
Produkte von Zambon werden in 73 Ländern vertrieben. 2015 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 670 Millionen Euro, davon 567 Millionen aus dem Pharmageschäft. Hierzulande werden Fluimucil, Promixin, Spidifen und Ursochol vertrieben.
Seit einigen Monaten hat Zambon mit Xadago (Safinamid) ein Parkinsonmittel auf dem Markt. Die Effekte basieren auf der hochselektiven, reversiblen Hemmung von MAO-B und der spannungsabhängigen Blockade von Natriumkanälen, durch die die Glutamat-Ausschüttung gehemmt wird. Der Neurotransmitter ist an der Entwicklung von Dyskinesien beteiligt. Zudem hat Safinamid demnach das Pozential, Dyskinesien zu verbessern, die durch L-Dopa induziert wurden.
Safinamid soll als Zusatztherapie zu L-Dopa allein oder in Kombination mit anderen Parkinsonmitteln wie Dopaminagonisten, Entacapon, Amantadin oder Anticholinergika angewendet werden. Die Filmtabletten enthalten 50 beziehungsweise 100 Milligramm Wirkstoff und sollen eingesetzt werden bei erwachsenen Patienten im mittleren bis späten Stadium, bei denen es trotz Stabilisierung unter der Standardtherapie zu motorischen Fluktuationen kommt. Das trifft auf mehr als 75 Prozent der Patienten zu.
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