Der Deutsch-Kanadier Chris Viehbacher wird zum 1. Dezember neuer Chef beim französischen Pharmakonzern Sanofi-Aventis. Er übernimmt den Posten von dem Franzosen Gerard Le Fur. Viehbacher war bisher Nordamerika-Chef der Pharmasparte von GlaxoSmithKline.
Viehbacher wurde am 26. März 1960 geboren. Er studierte an der Queens University in Ottawa und ist Wirtschaftsprüfer. Er begann seine Karriere bei der Prüfungsgesellschaft Price-Waterhouse-Coopers. Von 1988 an arbeitete Viehbacher 20 Jahre lang bei GlaxoSmithKline, wurde Geschäftsführer in Frankreich und später für Europa. Im vergangenen Jahr unterlag Viehbacher bei der Bewerbung um den Chefposten bei GlaxoSmithKline. Der damalige Europa-Geschäftsführer Andrew Witty trat die Nachfolge von Jean-Pierre Garnier an.
Als die französische Zeitung „Les Echos“ nun über den bevorstehenden Wechsel in der Sanofi-Aventis-Spitze berichtet hatte, gewannen die Unternehmens-Aktien zeitweise mehr als fünf Prozent auf 50,14 Euro. Branchenexperten begründeten den Kursanstieg mit der Hoffnung, dass Sanofi-Aventis durch die Verpflichtung des Amerika-Experten Viehbacher die Position in den USA verbessern könne. Le Fur wird weiterhin beratend für Sanofi-Aventis tätig sein.
Viehbacher ist ein Weltbürger: Er hat einen deutschen und einen kanadischen Pass, lebte neun Jahre in Frankreich und besitzt eine Greencard für die USA. „Man lernt so die Perspektiven verschiedener Gesundheitssysteme der ganzen Welt kennen“, sagte Viehbacher in einem Interview. Viehbacher ist verheiratet und hat drei Kinder. Im Jahr 2003 wurde er zum Ritter der Französischen Ehrenlegion ernannt.
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