Kosmetikkonzerne

Neuer Ärger bei L'Oréal-Familie APOTHEKE ADHOC, 16.06.2011 12:09 Uhr

Berlin - 

Im Hause L'Oréal gibt es neuen Krach unter der Eigentümerfamilie: Françoise Bettencourt-Meyers, Enkelin des Firmengründers Eugène Schueller, will nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) abermals ihre Mutter entmündigen lassen. Erst im Dezember hatten sich die beiden Frauen in einem ähnlichen Streit geeinigt.

Bettencourt gilt mit einem geschätzten Vermögen von 17 Milliarden Euro als reichste Frau Frankreichs. Die 87-Jährige hält rund 31 Prozent am weltgrößten Kosmetikkonzern, der mit Vichy, La Roche-Posay, innéov, Sanoflore, Skinceuticals und The Body Shop auch mehrere führende Apothekenmarken vertreibt und seinerseits am Pharmakonzern Sanofi beteiligt ist.

Im vergangenen Juli hatte die Tochter versucht, ihre Mutter unter Vormundschaft zu stellen. Diese soll einem befreundeten Fotografen über mehrere Jahre hinweg rund eine Milliarde Euro an Zuwendungen vermacht haben. Über die Details der Einigung zwischen Mutter und Tochter wurde bislang nichts bekannt gemacht, laut FAZ-Bericht bekommt Bettencourt-Meyers heute einen größeren Teil der Dividenden von L'Oréal, außerdem hatte die Mutter demnach die Gerichtskosten von 12 Millionen Euro übernommen.

Jetzt ist Bettencourt-Meyers laut FAZ wieder vor ein Vormundschaftsgericht gezogen. Bettencourt soll bei einer Firma des französischen Unternehmers Stéphane Courbit 143 Millionen Euro investiert haben. Da dieser sein Geld mit Poker und Wetten verdient, findet die Tochter das Engagement der Mutter unpassend. Außerdem sei sie entgegen der Vereinbarung aus dem Dezember nicht darüber informiert worden. Und schließlich sei Bettencourt derart abgeschirmt, dass sie als Tochter einen Termin beantragen müsse, um ihre Mutter zu sehen.