IT-Umstellung

Neue Störung: Apobank nicht erreichbar

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Berlin -

Bei der Apotheker- und Ärztebank (Apobank) gibt es eine neue Störung. Am Mittwochabend war die Internetseite mit dem Onlinebanking nicht erreichbar. „Dies ist keine sichere Verbindung“, hieß es, wenn man die Website der Apobank aufrief. Zwischenzeitlich wurde das Problem behoben. Allerdings berichten Apotheker auch über fehlerhafte Monatsabschlüsse ihrer Konten. Die Apobank war für eine Erklärung zur aktuellen Störung nicht erreichbar.

Ein Apotheker berichtet gegenüber APOTHEKE ADHOC von einer fehlerhaften Monatsabrechnung der Kontoführungsgebühren. Bei ihm wurde eine Dauerauftragsgebühr berechnet, die nicht hätte eingezogen werden dürfen. Nach seiner Darstellung wurde ihm von der Hotline mitgeteilt, dass es sich dabei um ein bundesweites Problem und einen Programmierfehler handelt. Der Apotheker führt bei der Apobank nach seinen Angaben ein „Guthabenkonto“. Solange das Konto im Plus geführt wird, fallen keine Gebühren an.

Entgegen der Vereinbarung wurde sein Apobank-Konto außerdem mit einer Kredittilgung belastet, obwohl mit der Apobank eine Aussetzung der Tilgung aufgrund der Corona-Situation vereinbart worden sei. Im letzten Monat hatte die Apobank als Entschuldigung für die wochenlangen Pannen bei der Softwareumstellung seit dem Frühjahr komplett auf die Erhebung der sonst üblichen Kontoführungsgebühren verzichtet.

Noch im August hatte die Apobank Probleme nach der IT-Umstellung einräumen müssen: Schwierigkeiten gab es etwa bei der Kreditkartenabrechnung. Ein Apotheker und Apobank-Kunde hatte sich gewundert, als er mehrere Tausend Euro in einer Buchung überwiesen bekam. Erst bei der Prüfung fiel ihm auf, dass offenbar über mehrere Wochen keine Gutschriften über die Kreditkartenumsätze mit dem Anbieter Concardis gebucht worden waren. Eine Apobank-Sprecherin bestätigte gegenüber APOTHEKE ADHOC: „Ja, das Problem ist bekannt. Die Apobank ist bereits im engen Austausch mit Concardis und arbeitet an einer Lösung. Die Ursache konnte inzwischen auch zum Teil behoben werden. Betroffen sind Zahlungen mit Kreditkarten, die von Concardis abgewickelt werden.“

In welchem Umfang das Problem auftrat, war nicht bekannt. Doch Steuerberatern war durchaus aufgefallen, dass teilweise größere Rohgewinnschwankungen in den Apotheken zu verzeichnen waren, die sonst nicht zu erklären waren. Zwar wurden mittlerweile viele Fehler behoben, die im Zuge der Umstellung aufgetreten sind. Ganz rund läuft das neue System aber offenbar immer noch nicht.

Die Apobank hatte über Pfingsten auf ein neues Kernbanksystem gewechselt. Bei der IT-Umstellung kam es zu erheblichen Störungen: Konten waren nicht erreichbar, Zahlungen nicht möglich, auch der Großhandel konnte teilweise seine Rechnungen nicht einziehen. Nach einer anfangs missglückten Krisenkommunikation setzte die Apobank-Spitze ein Zeichen: Die Genossenschaftsbank erließ als Ausgleich für den Ärger ihren Kunden im Juni die Gebühren, richtete eine Schadensstelle ein und ließ die Pannenserie von externen Experten prüfen.

Auch personell gab es im zeitlichen Zusammenhang zur missglückten IT-Umstellung bereits Konsequenzen. Der für das Privatkundengeschäft – und damit für die Kommunikation gegenüber den Apothekern – zuständige Vorstand Olaf Klose ist zum 19. Juni von Bord gegangen. Offiziell hat der Aufsichtsrat seinem Wunsch entsprochen, den im Jahr 2021 auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern und Klose von seinen Aufgaben freizustellen.

 

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