Die neue Noventi-Spitze hat sich in einem Schreiben an die Kund:innen gewandt und versucht, die Wogen im Markt zu glätten: Die Apotheken müssten sich keine Sorgen machen, dass das Geld aus der Rezeptabrechnung verspätet ausgezahlt wird, schreiben Mark Böhm und Frank Steimel.
Am Montag mussten Noventi-CEO Dr. Hermann Sommer und Finanzvorstand Victor Castro das Unternehmen überraschend verlassen. Dies und die knappe Begründung dazu hatten für einige Unruhe im Markt gesorgt. Nachdem das Thema zunächst intern an die Mitarbeiter:innen kommuniziert wurde, wurden nun im nächsten Schritt die Kund:innen informiert.
Gerade nach der AvP-Pleite reagieren viele Apotheken sehr nervös auf Unruhe bei ihrem Rechenzentren. Böhm und Steimel versichern aber, dass es keinen Anlass für grundsätzliche Sorgen gibt: „Wir wissen, dass die Sicherheit der Rezeptabrechnung existenziell ist und wir sind sehr stolz darauf, dass es in unserer Unternehmensgeschichte noch nie zu einer eigenverschuldeten Verzögerung bei der Auszahlung der Rezeptabrechnung kam. Wir haben ein festes Finanzierungskonsortium, das die Zahlungen an die Apotheken jederzeit sicherstellt.“
In der Abrechnungs- und Factoringvereinbarung sei die rechtliche Absicherung verankert, dass die Apotheken „bis zur erfolgten Auszahlung der korrespondierenden Rezeptgelder uneingeschränkt Eigentümer ihrer Rezepte bleiben“. Diese sogenannte „Zug-um-Zug-Abtretung der Rezeptforderung“ hatte Noventi im Mai vorgestellt. „Wir werden also auch zukünftig gewohnt sicher für Sie abrechnen“, betonen Böhm und Steimel.
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