Der OTC-Hersteller Omega Pharma hat eine neue Marketingleiterin. Dr. Stefanie Häfele kommt von Pierre Fabre.
Häfele hat in Stuttgart Lebensmittelchemie studiert und anschließend in Freiburg am Fachbereich Pharmazeutische Technologie promoviert. Schon während dieser Zeit war sie für Pierre Fabre tätig, mit einem Minijob finanzierte sie ihren Lebensunterhalt. Nach Aufbau einer medizinischen Abteilung in der Schweizer Filiale war sie ab 2014 als Marketing Director Dermatology unter anderem für den Markenaufbau der kleineren Kosmetikmarken Ducray und Aderma zuständig, die sich trotz momentan schwieriger Marktsituation weiterhin positiv entwickeln.
Auch das Arzneimittelgeschäft fiel in ihren Bereich. In dieser Funktion gelang es ihr, ein in neues Präparat mit Bestnote durch die Nutzenbewertung zu bringen: Als Projektleiterin war sie für den Launch von Hemangiol in Deutschland und der Schweiz verantwortlich.
Bei Omega Pharma übernimmt Häfele die komplette Marketingverantwortung für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Dies beinhaltet Markenstrategie, Brand Management, Trade und Digital Marketing für das Portfolio Arzneimittel und Vitamins, Minerals, Supplements & Weight Management. Gerade im Vertriebskanal Apotheke gleicht das Portfolio momentan noch einem Gemischtwarenladen.
Omega erwirtschaftete im DACH-Cluster im vergangenen Jahr rund 90 Millionen Euro. Das Unternehmen geht zurück auf Deutsche Chefaro, die 1972 als Tochter des Chemiekonzerns Akzo Nobel gegründet und 2001 durch den belgischen Hersteller Omega übernommen worden war. 2013 folgten Umzug und Umbenennung, ein Jahr zuvor hatte der belgische Hersteller für 470 Millionen Euro verschiedene OTC-Marken von GlaxoSmithKline (GSK) gekauft, die heute für ein Drittel des Umsatzes verantwortlich sind. Darunter ist auch die Drogeriemarke Abtei. Jüngste Zukäufe waren Naturwohl (Yokebe) und Pencivir/Niquitin.
Omega in Belgien war 1987 vom Apotheker Marc Coucke gegründet worden, 2012 nahm er den Hersteller nach 13 Jahren von der Börse. Mit dabei waren die Finanzinvestoren Waterland, Hamilton, Harbourinvest und Stepstone. 2015 übernahm Perrigo den belgischen Hersteller – die Übernahme erwies sich später als zu kostspielig: Perrigo musste mehrmals Abschreibungen vornehmen und hat nach Meinung von Kritikern mit 3,6 Milliarden Euro zu viel gezahlt. In den Folgejahren drehte sich dann das Personalkarussell, scheint sich aber nun mit Daniel Diesel als Geschäftsführer DACH seit 2017 langsam zu stabilisieren. Mit Häfele wird die letzte Position in der Führungsriege im Vertriebscluster DACH besetzt.
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