Nach dem plötzlichen Weggang des Farmako-Geschäftsführers Niklas Kouparanis vor zwei Wochen, gibt es jetzt eine Nachfolgerin: Katrin Eckmans hat übernommen.
Eckmans ist seit März als Entwicklungschefin bei Farmako tätig. Gründer und Mehrheitsgesellschafter Sebastian Diemer will sich ebenfalls weiterhin stark im Frankfurter Unternehmen engagieren. Die weiteren Gesellschafter Heartbeat Labs und Nikita Fahrenholz bleiben mit einem Minderheitsanteil an Bord.
Die Betriebswirtin war nach dem Studium zunächst als Analystin bei der französischen Bank BNP Paribas tätig, bevor sie in die Projektleitung im Infrastrukturbereich wechselte. Danach wechselte sie für rund zehn Jahre zu Fraport. Bei der Betreibergesellschaft des Flughafens Frankfurt am Main war sie unter anderem für Flughafen-Akquisitionen und Beteiligungen in Brasilien, Griechenland, Russland und der Türkei verantwortlich.
Eckmans freut sich auf die neue Aufgabe: „Gemeinsam mit starken Investoren und unserem eingespielten Team werden wir auch künftig dazu beitragen, den bestehenden Versorgungsengpässen entgegenzuwirken und mehr Patienten Zugang zu notwendigen Cannabis-Arzneimitteln zu ermöglichen.”
Zu Gerüchten, wonach das Unternehmen angeschlagen sei und vor der Zerschlagung stehe, äußerte sich die Firma nicht weiter. „Wir sind überzeugt, dass Katrin Eckmans mit ihrer Erfahrung und ihrer Führungsqualität unser Unternehmen auf einen neuen Erfolgskurs führen wird“, sagte Firmengründer Sebastian Diemer. Deutschland sei der wichtigste Markt für medizinisches Cannabis in Europa und werde weiter wachsen. „Auch europaweit und international steht der Markt noch am Anfang der Entwicklung.“
Farmako fühlt sich mit dem Team von derzeit zehn Mitarbeitern gut aufgestellt, um das Vertriebsgeschäft mit starken Zulieferern und neuen Produkten weiter auszubauen. Das Unternehmen wurde Ende 2018 als pharmazeutischer Großhändler gegründet und ist spezialisiert auf die Distribution von pharmazeutischem Cannabis. Die notwendigen Vertriebslizenzen hält Farmako seit Februar 2019.
Seit März 2019 wurden laut Unternehmensangaben 1,3 Millionen Euro Umsatz erzielt. Im Juli hatten die Gesellschafter bekannt gegeben, die bisherigen Geschäftszweige zu trennen und den Biosynthese-Arm in eine separate Gesellschaft mit Heartbeat Labs als Mehrheitsgesellschafter auszugliedern. Dadurch soll sich Farmako wieder auf das Kerngeschäft konzentrieren.
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