PiDaNa, EllaOne und Compeed

Neue Chefin für HRA Pharma

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Berlin -

HRA Pharma hat erstmals seit dem Ausstieg von Klaus Czort vor drei Jahren wieder eine dezidierte Deutschlandführung: Patricia Alison Hartley steht bei dem auf Notfallkontrazeptiva spezialisierten Hersteller an der Spitze.

Czort hatte die Geschäfte von HRA Pharma seit Gründung der deutschen Niederlassung im Jahr 2008 geleitet und sich zum zehnjährigen Dienstjubiläum in den Vorruhestand verabschiedet. Seitdem waren Martyn Hilton und Eduard Voges als Vertreter des französischen Mutterkonzerns für die Geschäftsführung in Deutschland verantwortlich.

Mit Hartley bekommt das Unternehmen nun eine erfahrene Chefin. Die Britin war seit Februar 2014 für das OTC-Geschäft von Boehringer Ingelheim in Deutschland verantwortlich und nach der Übernahme der Sparte durch Sanofi Ende 2018 zusammen mit dem gesamten Führungsteam ausgeschieden. Bevor sie 2011 zu Boehringer kam, hatte sie für die Drogeriekette Boots sowie die Konsumgüterkonzerne Sara Lee, Dunhill und Procter & Gamble (P&G) gearbeitet.

Mit diesem beruflichen Background passt sie perfekt zu HRA Pharma. Denn das Unternehmen vertreibt nicht mehr nur die Notfallkontrazeptiva EllaOne und PiDaNa, sondern auch die Pflastermarke Compeed, die Anfang 2018 von Johnson & Johnson (J&J) übernommen wurde und auch im Mass Market zu Hause ist. Zuletzt wurde die Narbenpflege Mederma von Merz übernommen.

Hartley freut sich auf die neue Aufgabe: „Ich bin glücklich, zurück im deutschen OTC-Markt zu sein, und freue mich darauf, die starken Marken von HRA Pharma wie EllaOne und Compeed als Marktführer in ihren jeweiligen Indikationen weiterzuentwickeln. Und natürlich bin ich auch froh, wieder Mitglied im BAH zu sein.”

Vom Umsatz in Höhe von knapp 40 Millionen Euro entfielen zuletzt rund 18 Millionen Euro auf Compeed, 13 Millionen Euro auf EllaOne und 3 Millionen Euro auf PiDana. Der Rest verteilte sich auf Produkte für seltene Erkrankungen wie Lysodren, Metopirone und Ketoconazole. Allerdings hat die Corona-Krise auch bei HRA zu einem deutlichen Rückgang geführt. Dazu kommt der Konkurrenzdruck durch Generika (Notfallkontrazeptiva) und Eigenmarken der Drogeriketten (Pflaster).

In Wiesbaden beschäftigt HRA 14 Mitarbeiter aus den Bereichen Marketing, Trade Marketing, Vertrieb, Medizin, Finanzen und Logistik. Die Apotheken werden durch den 20-löpfigen Leihaußendienst des Dienstleisters Marvecs besucht. Das Marketing verantwortet hierzulande Martina Gripp. Für den Vertrieb ist Thomas Schachler zuständig.

HRA mit Hauptsitz in Paris war 2016 von Goldman Sachs und dem Finanzinvestor Astorg übernommen worden; 2011 hatten die Gründer zunächst den Investor Riverside an Bord genommen. Seit dem Eigentümerwechsel wurde die Devise ausgegeben, HRA zu einem der am schnellsten wachsenden OTC-Hersteller zu machen. Weltweit werden die Produkte in mehr als 90 Ländern vertrieben.

 

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