Habicht kennt Rieder schon lange, sogar bei der Eröffnungsfeier der Apotheke an der Priormühle in Cottbus war sie dabei. Damals hätte sie sich allerdings nicht träumen lassen, dass sie die Versandapotheke eines Tages übernehmen werde, sagt sie heute.

Das Versandgeschäft ist neu für Habicht, deshalb will sie sich das Ganze in Ruhe ansehen: „Bei einem gut laufenden Geschäft muss man das Rad nicht neu erfinden“, so die Apothekerin. Deshalb sei es für sie auch nicht in Frage gekommen, eine eigene Versandapotheke aus dem Stand aufzubauen.

Rieder wiederum sei es wichtig gewesen, nicht an einen der größeren Konkurrenten zu verkaufen. Habicht hatte sich bereit erklärt, nicht nur die Marke und Domain zu übernehmen, sondern auch den Standort in Cottbus zu erhalten. Das Team mit rund 50 Mitarbeitern soll bestehen bleiben. Dass sie dafür ihren Wohnsitz von Suhl in das 400 Kilometer entfernte Cottbus verlagern muss, sei ebenfalls kein Problem.

Die Lauterbogen-Apotheke in Suhl hat Habicht 17 Jahre lang geführt. Es sei eine tolle Zeit gewesen, aber jetzt habe sie eine neue Herausforderung gesucht, so Habicht. Zum Jahreswechsel hat ihr ehemaliger Praktikant und bisheriger Angestellter Robert Blanke die Apotheke übernommen. „Für mich war es wichtig, für die Apotheke eine vernünftige Lösung zu finden, sonst hätte ich sie nicht abgegeben“, sagt Habicht.

Berührungspunkte zwischen den Apotheken gab es schon in der Vergangenheit: Die EU-Versandapotheke war Partner des Vereins Vivavita, bei dem Patienten die Zuzahlung sparen können. Das Landgericht Cottbus hatte das Konstrukt kritisch gesehen und der Versandapotheke die Bewerbung des „Zuzahlungsclubs“ verboten.

Vivavita hatte in der Folge weitere Partnerapotheken gesucht, eine davon war die Lauterbogen-Apotheke. Heute schalten Vivavita und die EU-Versandapotheke gegenseitig Anzeigen auf den Internetseiten.