Lokale Vernetzung

nebenan.de: Zukunftspakt sucht Kontakt zur Nachbarschaft

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Berlin -

Mit 1,7 Millionen Nutzern ist nebenan.de nach eigenen Angaben das größte Nachbarschaftsportal in Deutschland. Es vernetzt Privatleute, aber auch Handel- und Gewerbetreibende auf lokaler Ebene. 840 Apotheken sind bereits dort registriert. Jetzt wollen die Gründer mit einer Werbekampagne noch mehr Pharmazeuten mit ihren Apotheken an Bord holen. Das könnte auch mit den neuen Besitzverhältnissen zu tun haben. Denn seit August 2020 ist nebenan.de Teil der Burda-Familie. Und diese wiederum ist beim Zukunftspakt Apotheke mit Noweda engagiert.

Gegründet wurde nebenan.de 2015 von Christian Vollmann, aufgewachsen im bayerischen Dorf Dormitz. In seiner Wahlheimat Berlin fehlt ihm die Dorfgemeinschaft manchmal. Ein Schwätzchen beim Bäcker, spontane Hilfe im Garten? Das ist eine Seltenheit in der anonymen Großstadt. „Als er innerhalb Berlins umzieht, wird ihm klar: Er kennt keinen seiner Nachbarn persönlich. Das will er ändern – die Idee zu nebenan.de ist geboren“, erzählt die Firmengeschichte.

Und so startete nebenan.de mit einem Selbstversuch: Vollmann ging in seiner Straße im Berliner Scheunenviertel von Tür zu Tür, klingelt bei seinen Nachbarn und stellt sich vor. Viele sind erstaunt über den spontanen Besuch. Die allermeisten Nachbarn reagieren aber mit großem Interesse auf die Idee, sich in der Nachbarschaft besser zu vernetzen. Viele Nachbarn bedauerten, dass man sich untereinander kaum noch kennt. Kurzerhand rief Vollmann ein Online-Forum für seine Straße ins Leben. Vom Erfolg angespornt, gründet er 2015 mit fünf Mitstreitern die Nachbarschaftsplattform nebenan.de. Zusammen mit Till Behnke und Ina Remmers übernimmt Christian Vollmann die Geschäftsführung. Im September 2020 wechselt er in den Beiratsvorsitz, die Geschäfte werden nach wie vor den Gründern Behnke und Remmers geführt.

Heute ist nebenan.de die größte Nachbarschaftsplattform in Deutschland mit 1,7 Millionen Nutzern, davon 110.000 Firmen. Für Privatpersonen ist das Portal kostenlos. Firmen müssen für ihre Werbeaktivitäten bezahlen. Und 2020 ist die Burda-Familie eingestiegen. Burda Media übernahm die Mehrheit am Berliner Sozialunternehmen Good Hood GmbH, das die Plattform betreibt, und investierte einen zweistelligen Millionenbetrag in das Unternehmen. „Burda schafft damit die Voraussetzungen, nebenan.de als digitales Werkzeug für nachbarschaftlichen Zusammenhalt weiter auszubauen und setzt gerade in Zeiten von Corona ein starkes Zeichen für die Bedeutung des Sozialunternehmens“, hieß es in. er Mitteilung.

In Nachbarschaften ansässige Gewerbetreibende können nebenan.de gegen eine Gebühr nutzen, um Nachbarn auf ihre Angebote aufmerksam zu machen. Städte und Gemeinden können ebenfalls mit nebenan.de kooperieren und die sogenannten „Organisationsprofile“ gegen eine Gebühr nutzen, um Anwohner zielgerichtet über ihre Aktivitäten zu informieren.

Aktiv ist nebenan.de vor allem in Berlin, München, Hamburg, Köln, Frankfurt/Main. Auf der Plattform gibt es aktuell rund 8000 aktive Nachbarschaften. Rund 50.000 lokale Gewerbetreibende nutzen die Plattform bundesweit. Momentan sind 840 Apotheken als Gewerbetreibende auf der Plattform registriert. Es sollen noch viel mehr werden. 12 Prozent der Firmen kommen nach Angaben von nebenan.de aus dem Gesundheitssektor, 11 Prozent aus dem Bereich Pflege und Wellness, 10 Prozent aus dem Einzelhandel, 9 Prozent aus der Gastronomie, der Rest verteilt sich auf andere Branchen wie Handwerk und sonstige Dienstleistungen.

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