Phytohersteller

Weleda kämpft sich ins Plus

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Huningue -

Nach herben Verlusten hat sich Weleda im vergangenen Jahr aus der Krise manövriert. Der Naturkosmetik- und Arzneimittelhersteller erwirtschaftete einen Gewinn von rund 520.000 Euro. Im Vorjahr stand noch ein Minus von rund 8,3 Millionen Euro in den Büchern. Weleda habe ein solides Fundament erreicht und der Trend zeige stabil nach oben, sagt Vorstandsvorsitzender Ralph Heinisch.

Insgesamt lag der Umsatz bei rund 323 Millionen Euro (plus 5 Prozent). Wachstumstreiber ist nach wie vor das Geschäft mit der Naturkosmetik. Mit den rund 100 Produkten, die in Apotheken und im Mass Market verkauft werden, erzielte Weleda einen Umsatz von 227 Millionen Euro (plus 6 Prozent). Damit schreibt das Kerngeschäft nach Verlusten im Vorjahr wieder schwarze Zahlen.

Das Plus geht auch auf die Einführung vier neuer Körperlotionen zurück. Zudem wurde in Deutschland der Vertrieb im Lebensmitteleinzelhandel ausgebaut. Hierzulande erwirtschaftete Weleda einen Umsatz von rund 137 Millionen Euro nach 133 Millionen Euro im Vorjahr. Deutschland ist nach wie vor der wichtigste Markt vor Frankreich und der Schweiz.

Weleda setzt weiter auf Neuheiten: Zuletzt wurden fünf Haarpflegeprodukte aus verschiedenen Getreidesorten auf den Markt gebracht. Zudem soll das Sortiment an Babypflegemitteln überarbeitet und erweitert werden.

Das Geschäft mit den Arzneimitteln ist weiterhin das Sorgenkind. 2012 waren die wirtschaftlichen Schwierigkeiten hauptsächlich auf die Kostenunterdeckung zurückzuführen. Der Hersteller hatte deshalb die Preise um rund 10 Prozent erhöht, um die Verluste einzudämmen.

Zudem wurde der ärztliche Außendienst in Deutschland mit dem Team für Apotheken und Fachhandel zusammengelegt und um rund ein Viertel auf 35 Mitarbeiter verkleinert. Davon sollen die Apotheken profitieren: „Für die Apotheken ist es wichtig, den verordnenden Arzt zu kennen“, sagt Andreas Sommer, der in der Geschäftsleitung den Bereich Markt verantwortet.

Insgesamt lag der Anteil der Pharmasparte am Gesamtumsatz bei rund 96 Millionen Euro (plus 4 Prozent). Die Pharmastrategie soll im laufenden Jahr weiter überarbeitet werden. Derzeit ist Weleda mit Ärzten und anderen anthroposophischen Herstellern wie Wala im Gespräch, um eine bedarfsgerechte und wirtschaftliche Herstellung zu entwickeln. Dabei gehe es beispielsweise um das regulatorische Umfeld wie die Erstattungsfähigkeit oder wer in welchem Bereich Therapiesegmente am besten anbieten kann, so Heinisch.

Heute bietet Weleda bundesweit rund 1500 verschiedene Medikamente an. Neuzulassungen gab es nicht in Deutschland, sondern in Österreich, der Schweiz, Frankreich oder Russland.

Die Zahl der Mitarbeiter hat sich weltweit angesichts der Restrukturierungsmaßnahmen von 2039 auf 1911 (minus 6 Prozent) reduziert. Neben einer neuen, schlankeren Geschäftsleitung wurden Abteilungen zusammengelegt oder der Unternehmenssitz von Basel nach Arlesheim verlegt.

Weleda blickt positiv in die Zukunft: In den ersten vier Monaten ist der Umsatz leicht auf 112 Millionen Euro gestiegen. Für das laufende Jahr werde eine Gewinnsteigerungen im Vergleich zu 2012 angestrebt, so Heinisch. Weiter optimieren will der Unternehmensberater die Bereiche IT, Logistik oder Produktion.

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