Die Nachfrage nach Naturheilmitteln ist in nach Einschätzung des rheinland-pfälzischen Apothekerverbands ungebrochen. Etwa jede vierte verkaufte Packung enthalte Wirkstoffe der Natur, sagt Petra Engel-Djabarian vom Vorstand des Apothekerverbands
Rheinland-Pfalz.
„Für die Apotheken vor Ort ist es wichtig, dass dieser Markt erhalten bleibt“, sagt die Wormser Apothekerin. Bei Naturheilmitteln sehen sich die Apotheken schon lange mit der Konkurrenz von Drogeriemärkten und Online-Handel konfrontiert. Aber nicht jedes Arzneimittel eigne sich für den freien Warenverkehr, sagt Engel-Djabarian.
Die Unterscheidungen in rezeptpflichtige, apothekenpflichtige und frei verkäufliche Arzneimittel sei deswegen durchaus sinnvoll. Die Apothekenpflicht bei pflanzlichen Mitteln diene dem Verbraucherschutz. „Als Apothekerin muss ich in der Beratung auf Wechselwirkungen und Nebenwirkungen achten.“ Die Umsatzstruktur einer typischen Apotheke wird nach Angaben des Landesapothekerverbands zu 81 Prozent von rezeptpflichtigen Medikamenten bestimmt. Bei den verkauften Packungen aber entfallen nur 54 Prozent auf rezeptpflichtige Mittel – diese sind oft teurer.
Die meisten pflanzlichen Arzneimittel (Phytopharmaka) kommen bei Erkältungskrankheiten und Magen-Darm-Beschwerden zum Einsatz. Dies zeige sich auch an den drei meistverkauften pflanzlichen Arzneimitteln, sagt Engel-Djabarian und nennt das Schnupfenmittel Sinupret (Bionorica) mit Wirkstoffen von Schlüsselblume, Enzian, Ampfer, Holunder und Eisenkraut, das Magen-Darm-Präparat Iberogast (Bayer) mit Wirkstoffen unter anderem von Kamille, Melisse und Schöllkraut sowie das Husten-Arzneimittel Prospan (Engelhard Arzneimittel) mit Efeu-Extrakt. „Viele Kunden schwören aber auch bei einer Verstauchung auf ihre Arnika und sind von der Wirkung überzeugt.“
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