Nasic neo mit Hyaluron Alexandra Negt, 02.10.2020 08:59 Uhr
Die Nasic-Familie von Klosterfrau wird ab Oktober um ein neues Nasenspray ergänzt. Nasic neo enthält neben dem abschwellendem Stoff Xylometazolin und dem pflegenden Stoff Dexpanthenol zusätzliche Hyaluronsäure. Die während eines Schnupfens gereizte Schleimhaut soll durch den Zusatz noch besser gepflegt werden.
Das neue Nasic neo kommt in zwei Varianten in die Sichtwahl. Die Version für Erwachsene enthält 0,1 Prozent Xylometazolinhydrochlorid und 5 Prozent Dexpanthenol. Diese Wirkstoffkombination ist bereits aus Nasic und Nasic o.K. bekannt. Der Neuzugang enthält darüber hinaus Natriumhyaluronat als Hilfsstoff. Der natürliche Feuchthaltefaktor soll die Heilung der gereizten Schleimhaut unterstützen. Die Rezeptur ist frei von Konservierungsmitteln. Die Variante für Kinder enthält 0,05 Prozent des α-Sympathomimetikums und die gleiche Menge Dexpanthenol.
Indiziert ist das Nasenspray zur Abschwellung der Nasenschleimhaut bei Schnupfen und zur unterstützenden Behandlung der Heilung von Haut- und Schleimhautläsionen. Auch anfallsweise auftretender Fließschnupfen, bekannt als Rhinitis vasomotorica, kann mit dem Spray temporär behandelt werden. Eine Behandlung der postoperativen Nasenatmungsbehinderung kann ebenfalls erfolgen. Kurzfristig kann Nasic neo auch bei einer Rhinosinusitis angewendet werden.
Nasic neo ist für Erwachsene und Kinder ab sechs Jahren bestimmt; für kleinere Patienten steht Nasic neo für Kinder zu Verfügung. Hier kann eine Anwendung ab zwei Jahren erfolgen. Das Nasenspray sollte innerhalb der Selbstmedikation generell nicht länger als eine Woche angewendet werden. Pro Tag sollten maximal drei Anwendungen mit je einem Sprühstoß pro Nasenloch erfolgen. Klosterfrau verweist darauf, dass die Anwendungsdauer bei Kindern so kurz wie möglich gehalten werden sollte. Zur genauen Dauer empfiehlt der Hersteller, Rücksprache mit dem Kinderarzt zu halten.
Laut Insight Health erzielte Nasic im vergangenen Jahr einen Umsatz von 53 Millionen Euro (Apothekenverkaufspreise, AVP) und ist damit das umsatzstärkste Produkt von Klosterfrau. Allerdings hat der Hersteller mit Konkurrenz zu kämpfen, seit Ratiopharm 2016 das Patent zu Fall brachte. Neben NasenDuo gibt es auch Produkte mit Xylometazolin und Dexpanthenol von GSK (Otriven Protect) und J&J (Olynth Plus) sowie TAD (Septanasal). Mit dem neuen Produkt hat Klosterfrau wieder ein Alleinstellungsmerkmal. Das neue Produkt liegt mit 7,76 beziehungsweise 6,79 Euro etwas über dem Klassiker.
Dexpanthenol und Hyaluron
Dexpanthenol wird in der Haut zu Pantothensäure umgewandelt. Dort wird die Lipidsynthese in der Zellmembran stimuliert, diese ist wichtig für eine intakte Permeabilität. Eine intakte Barriere schützt die Haut nach außen vor exzessivem Wasserverlust und Austrocknung. Nach innen wird die Haut durch sie vor mechanischen Schäden, pathogenen Keimen oder Allergenen geschützt. Jede Wunde stellt eine Lücke in dieser Schutzschicht dar – das gilt auch für die Nasenschleimhaut. Die schnelle Wundheilung sollte demnach auch bei einem Schnupfen ein primäres Ziel sein. Je besser durchfeuchtet die Schleimhaut ist, desto widerstandsfähiger wird sie gegenüber Keimen und anderen Schadstoffen.
Auch Hyaluronsäure kann als Feuchthaltefaktor unterstützend bei der Wundheilung wirken. Bei dem Stoff handelt es sich um eine natürliche Substanz, die fast überall im Körper vorkommt. Ungefähr die Hälfte der körpereigenen Hyaluronsäure befindet sich in der Haut und dem Bindegewebe. Jedes Molekül Hyaluronsäure kann große Mengen Wasser binden und so auf der trockenen Nasenschleimhaut für eine Befeuchtung sorgen.
Anwendungsdauer einhalten
Bei vielen Anwendern ist der Gebrauch von Nasenspray zur Regelmäßigkeit geworden – der Grund ist eine Abhängigkeit. Verantwortlich für diese Abhängigkeit sind Wirkstoffe wie Xylometazolin und Oxymetazolin. Beide zählen zu den Sympathomimetika: Sie wirken gefäßverengend und lassen die Nasenschleimhäute durch Einfluss auf die Alpha-Adrenozeptoren abschwellen. Dadurch wird die Nase frei und das Durchatmen erleichtert. Wird die maximale Anwendungsdauer jedoch überschritten, kann es schnell zu einer Abhängigkeit kommen. Bereits nach nur zehn Tagen kontinuierlichen Gebrauchs kann die Nasenschleimhaut dauerhaft anschwellen. Ursache kann der Rebound-Effekt durch die Stimulation der Beta-Rezeptoren sein, die einen gefäßerweiternden Effekt hervorrufen.