Rechenzentren

Sachsen-Anhalt verlässt NARZ

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Berlin -

Beim Norddeutschen Apothekenrechenzentrum (NARZ) stehen am Wochenende Vorstandswahlen an: Während sich der Vorsitzende und Chef des Hamburger Apothekervereins Dr. Jörn Graue zur Wiederwahl stellt, wird Gert Fiedler nicht erneut antreten. Der ehemalige Vize des Apothekerverbands Sachsen-Anhalt zieht sich ganz aus der Berufspolitik zurück. Auch in den Verwaltungsrat will Sachsen-Anhalt keinen Verbandsmann mehr entsenden.

In beiden Gremien sitzen derzeit Vertreter der Apothekerverbände, in deren Gebiet das NARZ Rezepte abrechnet: Neben Hamburg und Sachsen-Anhalt sind dies Niedersachsen, Sachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen. In Brandenburg und Nordrhein-Westfalen ist dagegen nur das Tochterunternehmen AVN aktiv.

Für den Verwaltungsrat benennen die Verbände direkt einen Kandidaten aus den eigenen Reihen. Sachsen-Anhalt wird dies künftig nicht mehr tun, wie Verbandschef Mathias Arnold bestätigte. Hartmut Valdiek aus Genthin zieht sich aus dem Amt zurück. Der Posten im Kontrollgremium wird nicht anderweitig besetzt, sondern bleibt vakant. Sachsen-Anhalt kann wie die anderen nahe stehenden Verbände jederzeit wieder einen Vertreter entsenden.

Hintergrund des Rückzugs ist der vergleichsweise heterogene Markt in Sachsen-Anhalt: Während in anderen Bundesländern häufig eines der standeseigenen Rechenzentren dominiert, sind in Sachsen-Anhalt neben dem NARZ die süddeutsche VSA, aber auch der private Anbieter AVP stark vertreten.

Anders als in anderen Bundesländern ist der Verband in Sachsen-Anhalt neutral: „Wir möchten die Apotheker nicht in ihrer Entscheidung beeinflussen, mit wem sie ihre Rezepte abrechnen“, so Arnold. Grundsätzlich befürworte der Verband zwar apothekereigene Unternehmen, eine Empfehlung gebe man aber nicht, so der ABDA-Vize, der vor drei Jahren die sächsische Verbandschefin Monika Koch im Vorstand des Förderungsvereins der Süddeutschen Apotheken (FSA) abgelöst hatte.

Beim Vorstände beim NARZ werden der Mitgliederversammlung gewählt, der Verwaltungsrat kann nur Empfehlungen geben. Die rund 2500 Apotheker, die beim NARZ abrechnen, sind automatisch Mitglied des Vereins und dürfen wählen. Die etwa 2000 AVN-Kunden sind dagegen nicht stimmberechtigt.

Die Amtszeit der Vorstände beträgt jeweils drei Jahre, wobei immer nur ein Teil des Vorstands neu ernannt wird. Am kommenden Samstag stehen die Posten von Graue (Hamburg), Fiedler (Sachsen-Anhalt) und Birger Peters (Mecklenburg-Vorpommern) zur Verfügung. Peters wird dem Vernehmen nach auch wieder antreten. Graue will definitiv Chef im Norden bleiben.

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