Nahrungsergänzungsmittel

Orthomol will Apotheken helfen

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Berlin -

Im Streit um das Produkt „Orthomol audio“ weist der Hersteller Kritik an seiner Informationspolitik zurück: „Wir haben bereits in der Woche vor der ersten Abmahnung die Produkte im Großhandel und in Versandapotheken ausgetauscht“, so Vertriebschef Bodo Lauterbach. Nachdem auch Apotheken abgemahnt wurden, geht Orthomol jetzt in die Offensive: Am Dienstag seien alle Kunden, die direkt bestellen, informiert worden.

DS Vital zufolge hat das nordrhein-westfälische Unternehmen seinen Kunden nicht zeitnah mitgeteilt, dass die Produkte nicht mehr verkauft werden sollen. Die Vertriebsfirma kritisiert, dass das Produkt gegen die Diätverordnung (DiätV) verstoße, da es keinen Wirksamkeitsnachweis durch Studien gebe. Das Landgericht Düsseldorf hatte die einstweilige Verfügung erlassen. Diese gilt laut DS-Geschäftsführerin Ulla Herrmann auch für Apotheken.

In den vergangenen Tagen wurden Versandhändler und Vor-Ort-Apotheken abgemahnt. Auch Großhändler haben laut Orthomol Post vom Rechtsanwalt von DS Vital wegen des Verkaufs von „Orthomol audio“ erhalten.

„Das hat es in dieser Form noch nicht gegeben“, kritisiert Lauterbach. Die rechtliche Seite, auf die sich DS Vital stütze, sei fragwürdig. „Die Apotheker ärgern sich massiv über dieses Vorgehen.“ Orthomol will seinen Kunden helfen: „Wir unterstützen die betroffenen Apotheken, die eine schriftliche Abmahnung erhalten, in der finanziellen Abwicklung“, sagt Lauterbach.

Laut Orthomol wurden die Kunden aber früh genug über den Austausch der Produkte informiert, allerdings zunächst nur auf Nachfrage über den Rechtsstreit informiert. Seit gestern spricht der Außendienst mit den Apothekern auch über die rechtlichen Folgen.

Orthomol sieht sich trotz der einstweiligen Verfügung im Recht: „Wir gehen davon aus, dass unsere Ware verkehrsfähig war“, so Lauterbach. Bereits vor der Abmahnung habe sich das Unternehmen jedoch entschieden, das Produkt „Orthomol audio“ künftig als Nahrungsergänzungsmittel anzubieten.

In den Apotheken sind mittlerweile sogar Testkäufer unterwegs, um „Orthomol audio“ zu kaufen. In München hat eine Apotheke kurz nach der Abgabe eine Abmahnung kassiert. Während sich die Testkäufer zunächst auf Süddeutschland konzentrierten, haben sie Lauterbach zufolge mittlerweile Berliner Apotheken besucht.

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