Rückgang im 2. Quartal

Nahrungsergänzungsmittel: Endet der Boom?

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Berlin -

Nahrungsergänzungsmittel (NEM) boomen – besonders in Pandemie-Zeiten. Im vergangenen Jahr wurden laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) 12 Prozent mehr in dieser Produktgruppe hergestellt. Die Zahl stieg auf 202.000 Tonnen. Auch in der Apotheke ist der Umsatz kontinuierlich gestiegen. Doch im zweiten Quartal gibt es jetzt erstmals einen Einbruch.

In den vergangenen fünf Jahren ist der Umsatz mit Nahrungsergänzungsmitteln in Apotheken laut Iqvia kontinuierlich gestiegen. Knapp die Hälfte (48 Prozent) der gesamten Verkaufserlöse von 2,7 Milliarden Euro entfällt 2021 auf die Gruppe der Mineralstoffe & Vitamine, ein Plus von 4 Prozent im Vorjahreszeitraum. Dazu gehören Omega-3-Produkte (plus 30 Prozent), Vitamin A und D-Präparate (plus 17 Prozent) und B-Vitamine (Monoprodukte, plus 13 Prozent), die einen zweistelligen Zuwachs erreichten. Unter den Top 10-Produktgruppen nach Wert verzeichnen demnach auch Magnesiumpräparate, Eisenpräparate und Vitamin-B-Kombinationen Zuwächse im mittleren bis höheren einstelligen Bereich.

Lieferengpässe und gestiegene Produktionskosten

Laut Destatis ist die Produktion in den vergangenen zwei Jahren um fast ein Viertel gestiegen: Im Vor-Corona-Jahr 2019 hatte sie noch bei 162.000 Tonnen gelegen. Ob der Boom anhalten wird, sei derzeit aber unklar, so die Statistiker. Denn im 2. Quartal lag die Produktionsmenge mit rund 49.000 Tonnen unter der des Vorjahreszeitraums (52.200 Tonnen). Möglicherweise spielen dabei Lieferengpässe und gestiegene Preise für Vorprodukte und Energie eine Rolle.

Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der Unternehmen, die in Deutschland Nahrungsergänzungsmittel herstellen: von 52 Unternehmen im Jahr 2019 auf 59 Unternehmen im Jahr 2021. Auf die führenden Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln im Apothekenmarkt des Jahres 2021 wie Orthomol und Procter & Gamble entfällt laut Iqvia ein Umsatzanteil von rund 15 Prozent. Und auch der Wert der Nahrungsergänzungsmittel hat sich laut Destatis erhöht: um 13 Prozent auf rund 1,2 Milliarden Euro in 2021.

Online-Shopping wird im Bereich NEM immer öfter nachgefragt: Der Umsatz im Versandhandel machte 2021 823 Millionen Euro (plus 7 Prozent) aus. Der Marktanteil des Versandhandels erhöhte sich laut Iqvia sowohl nach der Menge verkaufter Packungen als auch nach Wert. Dazu habe maßgeblich die Pandemie beigetragen.

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