Über Nutzen und Risiken von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) wird immer wieder diskutiert. Denn die Präparate bergen auch Gefahren, das weiß das Apothekenpersonal. Aber wissen das auch die Kund:innen? Die Antwort liefert die aktuelle aposcope-Studie „Nahrungsergänzungsmittel in der Apotheke 2021 – Was ist gefragt, was wird empfohlen?“.
89 Prozent der befragten Apotheker:innen und PTA sind der Meinung, dass NEM nur in der Apotheke verkauft werden sollten, weil Wechselwirkungen mit Arzneimitteln nicht ausgeschlossen werden können. 87 Prozent sehen Überdosierungen als Risiko. Entsprechend sehen die Befragten viel Beratungs- und Aufklärungspotential bei den Kund:innen, beispielsweise in puncto Wechselwirkungen (65 Prozent), Notwendigkeit (62 Prozent), Dosierung (60 Prozent), Kontraindikation (54 Prozent), Abgrenzung zwischen NEM und Arzneimittel (52 Prozent) sowie bei den Inhaltstoffen selbst (24 Prozent).
Derzeit findet das Geschäft aber vor allem in der Drogerie statt, schätzt knapp die Hälfte der Befragten (45 Prozent). Die Hersteller sollten sich also entscheiden, fordern acht von zehn Kolleg:innen – Apotheke oder Mass Market.
NEM sind für die Apotheke von hoher Bedeutung, wie die aposcope-Studie zeigt. 84 Prozent der befragten Apotheker:innen und PTA schätzen das Segment als wichtig ein. Warum? NEM sind eine beliebte Zusatzempfehlung (76 Prozent), eine gute Therapieergänzung (72 Prozent) und können der Umsatzsteigerung dienen (44 Prozent).
Die Bedeutung des Segments für die Apotheken hat in den vergangenen fünf Jahren zugenommen, sagen 66 Prozent der Kolleg:innen. 67 Prozent finden, dass die Einnahme von Vitaminen und Mineralstoffen für jedermann sinnvoll sein kann – und zwar unabhängig vom Ernährungsstil. In der Pandemie ist die Nachfrage noch einmal gestiegen, 79 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen sind der Meinung, dass NEM eine sinnvolle Ergänzung des Immunsystems sind, damit die Kundschaft besser vor Sars-CoV-2 geschützt ist.
Für die aposcope-Studie „Nahrungsergänzungsmittel in der Apotheke 2021 – Was ist gefragt, was wird empfohlen?“ wurden vom 21. bis 29. April insgesamt 500 Apotheker:innen und PTA befragt. Die gesamten Ergebnisse mit Antworten auf mehr als 50 Fragen sowie Bewertungen von Herstellern und Marken können ab sofort über die aposcope-Website erworben werden.
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