Kontingentierungen angekündigt

Nachfrage explodiert: Bene stoppt Direktbelieferung

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Berlin -

Apotheken spüren täglich, dass der Markt für Ibuprofen- und Paracetamolsäfte angespannt ist. Die Angestellten sind bemüht, die Lager zu füllen und Engpässe zu vermeiden. Mit dem Ausfall von Ratiopharm sind Markenhersteller im Visier. Bene etwa registriert einen „massiven Anstieg des Bedarfs“. Direkt bestellen kann man beim Benuron-Anbieter jedoch nicht mehr.

Der Bedarf an Benuron-Saft und -Zäpfchen sei aktuell massiv angestiegen, sagte Geschäftsführer Dr. Hans-Peter Schulz. In einem Schreiben an Apotheken und Endverbraucher:innen nimmt er Stellung zur aktuellen Situation: Die Anzahl an Atemwegsinfektionen sei für den Sommer „ungewöhnlich“ hoch. Gleichzeitig gebe es Lieferausfälle oder -einschränkungen bei anderen Anbietern.

Produktion wird ausgeweitet

Der „ungewöhnlich hohe Bedarf am Markt“ könne derzeit nicht vollends gedeckt werden, heißt es weiter. Die Vorlaufzeiten für die Produktion lägen aufgrund verzögerter Beschaffungsmöglichkeiten aller Materialien wie Rohstoffen und Packmittel „deutlich über normalen Wiederbeschaffungszeiten“. Bene arbeite intensiv an einer Erhöhung der Bestände und der Produktionskapazitäten. Dazu komme, dass es in Deutschland eine „übergreifende Personalknappheit“ gebe.

Kontingentierung im Großhandel

Der Hersteller kündigte Kontingentierungen und zeitweise Nicht-Lieferfähigkeiten einzelner Produkte an. Diese seien unvermeidlich, bis sich die allgemeine Versorgungslage am Markt wieder entspannt habe, so Schulz. Angestrebt sei eine Grundversorgung mit allen Dosierungen. Diese erfolge in enger Abstimmung mit dem Großhandel. „Für eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Mengen können während dieser Phase keine direkten Apothekenlieferungen mehr erfolgen.“

Kurz zuvor wurde Apotheken angeblich noch eine neue mittlere Verfügbarkeit an Säften angekündigt. 12.000 Flaschen sollten fertig zur Ausfertigung sein, sagt ein Inhaber aus Hessen. Die angespannte Stimmung war im Kundenservice spürbar: Die Angestellte „stöhnte bereits“, so der Apotheker. Bestellungen seien nur per Mail bis zu einem maximalen Bestellwert von 75 Euro – also 27 Flaschen möglich. Das Unternehmen dementiert dies auf Nachfrage

Bene ist nach dem Rückzug von 1A Pharma neben Ratiopharm der einzige verbliebene Anbieter eines Paracetamol-Safts; allerdings liegt der Preis über Festbetrag. Mit knapp 120.000 verkauften Einheiten in den vergangenen zwölf Monaten hat sich der Abverkauf laut Insight Health vervierfacht. Auch bei den Zäpfchen ist der Mittelständler ein wichtiger Anbieter.

Ratiopharm sagte vor kurzem die Winterbevorratung wichtiger Erkältungsmittel wie Fiebersäfte und -zäpfchen ab. Wann die Produkte wieder verfügbar sein werden, ist nicht klar. Auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bestätigte mittlerweile für Fiebersäfte mit Paracetamol einen Lieferengpass. Einen Versorgungsengpass gebe es noch nicht.

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