Nach Löschung: Ebay-Verkäufer vertickt weiter

Berlin -

Es ist nicht das erste Mal: Nach einer Rüge durch Ebay hat Privatverkäufer „peggmann“ erneut ein Viererpaket Emulus Creme (Lidocain/Prilocain) eingestellt; bislang ohne Konsequenzen. Das könnte sich jetzt ändern – wenn sich der Konzern an seine eigenen Ansagen hält.

Vier Tuben des apothekenpflichtigen Emla-Generikums (Aspen) von Heumann stellte der User bereits Mitte Juni bei Ebay ein; Kostenpunkt: 59 Euro, Verfall 08/25. Die Zubereitung wird zur Betäubung der Haut und Schleimhaut eingesetzt und kann vor medizinischen Maßnahmen wie Impfungen sowie kosmetischen Anwendungen wie Haarentfernung verwendet werden, um eine weitgehend schmerzfreie Behandlung zu ermöglichen. Sie wird auch zur Schmerzunterdrückung bei Bodymodifications wie Piercings oder Tattoos genutzt. Ebay entfernte das apothekenpflichtige Angebot erst nach einer Beschwerde.

Gleiches Angebot, gleicher Anbieter

Das hielt den User allerdings nicht davon ab, das Angebot rund zwei Monate später erneut einzustellen. „4x Emulus 30g Tupe“ titelt „peggmann“ dieses Mal. Für die vier Packungen verlangt er jetzt nur noch 39 Euro. Auf seiner Website gibt Hersteller Heumann einen empfohlenen Apothekenverkaufspreis (AVP) von 36,22 Euro für eine Packung à 30 Gramm an. Da das Verfallsdatum und die verwendeten Fotos übereinstimmen, handelt es sich wahrscheinlich um die bereits zuvor inserierten Cremetuben.

Das aktuelle Angebot besteht seit dem 21. August und wurde bislang von Ebay anscheinend nicht bemerkt. Bislang nahm der Online-Marktplatz Verkaufende, die verschreibungspflichtige oder apothekenpflichtige Ware anboten, in Schutz. Denn: Bei Sanktionierungen will Ebay stets „die besonderen Umstände eines jeden Einzelfalls berücksichtigen“. Dies beinhalte zum Beispiel, ob es sich um Privatpersonen handelt, denen die gesetzlichen Bestimmungen womöglich unbekannt gewesen seien.

Im Fall von „peggmann“ müsste Ebay konsequenterweise Maßnahmen ergreifen, wenn sich der Konzern an seine eigenen Maßstäbe halten will. Denn: Man berücksichtige, „wie das Verhalten der jeweiligen Verkäufer:innen in der Vergangenheit gewesen ist und, wie sich die Verkäufer:innen zukünftig verhalten werden“.

„Apotheke in der Krise: Handel oder Heilberuf?!“ – dieses Thema steht bei VISION.A 2024 im Mittelpunkt. Die Zukunftskonferenz für Pharma und Apotheke, powered by APOTHEKE ADHOC, ARZ Haan AG, PTA IN LOVE und APOTHEKENTOUR präsentiert am 10. September in Berlin die Antworten. Hier geht es zum Programm.