Nach Emser/Sidroga: Uriach kauft Pascoe Carolin Ciulli, 16.05.2024 10:24 Uhr
Uriach hat wieder zugeschlagen und Pascoe gekauft. Drei Jahre nach der Übernahme von Emser/Sidroga baut der spanische Hersteller seine Position im Bereich Naturmedizin im deutschen Markt aus. Die Eigentümerfamilie von Pascoe zieht sich komplett aus dem Unternehmen zurück.
Pascoe wurde 1895 gegründet, kurz nachdem Friedrich Pascoe Adler-Apotheke in Mülheim an der Ruhr übernommen hatte. Das Gießener Unternehmen mit 180 Mitarbeitenden wurde bislang von den Gesellschaftern Annette und Jürgen Pascoe geführt. Zu den bekanntesten Marken gehören Pascoflair, Neurapas, oder Pascorbin. Zudem gehören Nahrungsergänzungsmittel zum Sortiment.
Pascoe verfügt über rund 450 Zulassungen und ist in der Lohnherstellung aktiv. 1961 wurde ein eigener Forschungsbereich gegründet. Heute macht das Unternehmen rund 40 Prozent seines Umsatzes außerhalb Deutschlands.
Die Gesellschafter ziehen sich aus „persönlichen und familiären“ Gründen zurück. Übergeben werde ein „kerngesundes Unternehmen in die bestmöglichen Hände“, betonen sie. „Unser Ziel war es stets, Pascoe zur Nummer 1 im Bereich Naturmedizin zu machen. Mit Uriach wird das nun möglich.“
Von Pierre Fabre zu Uriach
Neuer Geschäftsführer von Pascoe wird Sebastian Werner, der seit Ende 2023 für das Geschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortlich ist. Der 45-Jährige war zuvor lange für knapp acht Jahre Pierre Fabre sowie für Beiersdorf und L’Oréal tätig. „Pascoe und Uriach passen perfekt zusammen. Wir ergänzen uns bei den Produkten, in den Märkten und in den Vertriebskanälen“, so Werner.
Uriach wurde 1838 in Barcelona gegründet und fokussiert sich auf den Bereich Natural Consumer Healthcare. Das familiengeführte Unternehmen betrat 2021 mit dem Kauf von Emser/Sidroga den deutschen Markt. „Der Erwerb von Pascoe ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf unserem internationalen Wachstumskurs“, sagt CEO Oriol Segarra. Der spanische Hersteller erwirtschaftet mit rund 1000 Mitarbeitenden einen Jahresumsatz von rund 310 Millionen Euro.