Erste Apotheken mit TSE-Modul ausgestattet

Nach der Bonpflicht: QR-Code für Kassenzettel

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Berlin -

Apotheken sind gegenüber dem Fiskus schon längst weitgehend transparent. Trotzdem sind sie von den verschärften Kontrollen des Gesetzgebers betroffen. Während die Bonpflicht die Teams in der Offizin schon seit dem Jahreswechsel befasst, ist die neue Kassenüberwachung erst ab Oktober unumgänglich. Bis zum Stichtag benötigt jede Apotheke ein TSE-Modul (Technische Sicherheitseinrichtung). Pharmatechnik hat als erstes Softwarehaus damit begonnen, die eigenen Kunden auszustatten.

Um Steuerbetrügern auf die Schliche zu kommen, hat der Gesetzgeber kurz vor Weihnachten 2016 das Gesetz zum Schutz vor Manipulationen an digitalen Grundaufzeichnungen (KassenG) beschlossen. Seit dem 1. Januar muss jeder Betrieb mit einer elektronischen Registrierkasse alle Aufzeichnungen durch eine zertifizierte technische Sicherheitseinrichtung schützen. Die TSE-Pflicht gilt also auch für Apotheken formal seit Jahresbeginn. Allerdings wird bis zum Stichtag am 30. September nicht beanstandet, wenn die Apotheke noch kein Modul installiert hat.

Die obersten Finanzbehörden der Länder hatten nach Gesprächen mit der Industrie erkennen müssen, dass zum avisierten Stichtag noch keine zertifizierte Technik verfügbar sein würde. Für die Apotheker hatte sich unter anderem der Softwareverband ADAS entsprechend dafür eingesetzt, die Regelung nicht zum Jahreswechsel scharf zu stellen. Gleichwohl heißt es in der Klarstellung des Bundesfinanzministeriums (BMF) vom 6. November: „Die technisch notwendigen Anpassungen und Aufrüstungen sind umgehend durchzuführen und die rechtlichen Voraussetzungen unverzüglich zu erfüllen.“

Auch die Softwarehäuser sind daran interessiert, die Apotheken möglichst schnell auszustatten, damit sich die Aufträge rund um den Stichtag nicht drängeln. Pharmatechnik war dabei am schnellsten: Nachdem die Technik „im Labor“ am Standort in Starnberg getestet wurde, wurden nun die ersten Apotheken ausgestattet. In dieser Woche soll in einer Handvoll großer Apotheken der nächste Schritt begangen werden. Damit ist Pharmatechnik das erste Softwarehaus, dass TSE-Module in Apotheken verbaut, wahrscheinlich sogar einer der ersten im Markt insgesamt.

Denn Pharmatechnik arbeitet mit der Schweizer Firma Swissbit zusammen, die nach eigenen Angaben führend in der Entwicklung ist. Alle drei Varianten der TSE (USB-, SD- oder microSD-Schnittstelle) sind nach Firmenangaben seit dem 20. Dezember vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifiziert – als erste im Markt. Den Feldtest hat die Technik schon ab April absolviert. „Alle fiskalen Prozesse wurden erfolgreich durchlaufen und gemeistert“, so das Fazit von Swissbit.

Die Installation in den Apotheken ist kein Hexenwerk, es gibt allerdings eine Besonderheit zu beachten: Die TSE muss direkt mit dem Server verbunden sein, benötigt also einen freien Steckplatz. Ein Anschluss in einem Hub ist nicht zulässig, gegebenenfalls müssen andere Geräte ausweichen. Bei Pharmatechnik gab es aber nach Unternehmensangaben bislang keine Probleme.

Auch mit einer anderen Entwicklung ist man mit Pharmatechnik sehr zufrieden: dem digitalen Kassenbon. Seit der Einführung der Belegausgabepflicht Anfang des Jahres müssen Apotheken jedem Kunden einen Bon mitgeben – ein leidiges Thema. Allerdings ist eine digitale Variante zulässig, solange bestimmte Vorgaben eingehalten werden. Pharmatechnik hat eine Lösung für einen digitalen Bon in der eigenen App entwickelt, die nach Firmenanagaben schon sehr gut angenommen wird. Dabei spielt nicht nur das Thema Umweltschutz eine Rolle, denn durch das viele Bondrucken sei es seit dem 1. Januar in den Apotheken durchschnittlich auch viel lauter geworden. Auch der Lärm lasse sich mit dem Beleg per App reduzieren, heißt es aus Starnberg.

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