Vergangenes Jahr informierte Hersteller Mucos, dass sein Enzympräparat Wobenzym für längere Zeit nicht lieferbar sein werde – nun feiert Versender Mycare das Comeback.
„Endlich wieder lieferbar: Wobenzym“, lautet die Nachricht von Mycare – Bestelllink inklusive. Allerdings ist die Ausbeute etwas ernüchternd: Lediglich zwei Packungsgrößen scheinen wieder erhältlich zu sein – sowohl online als auch beim Großhandel. 100 Stück und 360 Stück der magensaftresistenten Tabletten sind bestellbar, die Zwischengröße zu 200 Stück und die Großpackung mit 800 Tabletten sind noch immer nicht zu bekommen.
Wobenzym enthält die Enzyme Bromelain und Trypsin und das Flavonoid Rutosid. Bromelain ist eine aus der Ananaspflanze gewonnene Protease (Enzym zur Eiweißspaltung), Trypsin eine Protease tierischen Ursprungs und das Flavonoid Rutosid wird aus dem japanischen Pagodenbaum gewonnen.
Dem Arzneimittel werden abschwellende, schmerzlindernde und durchblutungsfördernde Eigenschaften zugesprochen, es ist zugelassen zur unterstützenden Behandlung bei:
Auch können laut Hersteller Schwellungen und Wasseransammlungen (Ödeme) im Gewebe, die durch Entzündungen oder Verletzungen hervorgerufen werden, verringert werden. Die Blutgerinnung werde ebenfalls vermindert, da die Zeit bis zur Bildung eines Blutgerinnsels verlängert wird.
Die Dosierung liegt bei sechs bis zwölf Tabletten pro Tag, verteilt auf mehrere Gaben. Empfohlen werden in der ersten Behandlungswoche zwei Gaben zu je sechs Tabletten, gefolgt von zweimal täglich drei Tabletten über einen Zeitraum von zwei Monaten als Kur, wenn die Beschwerden immer wiederkehren. Um eine gute Aufnahme der Enzyme zu gewährleisten, sollten die Tabletten mindesten 30 bis 60 Minuten vor oder frühestens 90 Minuten nach einer Mahlzeit eingenommen werden.
Wobenzym kann nicht zulasten der GKV verordnet werden, sondern lediglich als ärztliche Empfehlung – Kund:innen sind auf den Preis häufig nicht vorbereitet: Der UVP für die kleinste Packung liegt bei knapp 50 Euro, 360 magensaftresistente Tabletten kosten etwa 130 Euro. Das Portfolio des Herstellers, der seit 2018 zu Nestlé gehört, umfasst noch weitere Enzympräparate.
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