10-Euro-Rabatt auf Zuzahlung

MVDA: Klage gegen Shop Apotheke, Brief an Jauch und Ulmen

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Berlin -

„Wir erleben aktuell eine Zeit, die vielen Mitgliedsapotheken die Luft zum Atmen nimmt“, heißt es in einem aktuellen Schreiben des Marketing Vereins Deutscher Apotheker (MVDA) an seine Mitglieder. Was unter anderem die Luft abschnürt: das Skonto-Urteil, eine untätige Politik und nun auch die ausbleibende Unterbindung wettbewerbsfeindlicher Taktiken. Der 10-Euro-Bonus, den Shop Apotheke derzeit für per CardLink übermittelte E-Rezepte explizit auf die Zuzahlung erlässt, ist auch dem MVDA ein riesiger Dorn im Auge. Rechtliche Schritte werden vorbereitet.

Die Vorgehensweise des niederländischen Versenders sei mehr als fragwürdig, so der MVDA. Gemeinsam mit der Kanzlei Redeker Sellner Dahs sowie in Abstimmung mit der Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) und anderen Verbänden werde nun eine Klageschrift vorbereitet.

„Unserer Meinung nach verstößt [der Rx-Bonus] eindeutig gegen die Preisbindung verschreibungspflichtiger Arzneimittel. Werbefiguren wie Günther Jauch und Christian Ulmen genießen in der Bevölkerung großes Vertrauen und kümmern sich nicht darum, dass der von ihnen beworbene Rabatt gesetzeswidrig ist? Wir können und wollen das nicht weiter dulden“, heißt es dazu vom MVDA.

Daher wird nicht nur die Klage vorbereitet, sondern auch ein persönlicher Brief an die beiden Werbegesichter, „der sie nachdrücklich darauf aufmerksam machen soll, dass sie sich für illegale Werbung missbrauchen lassen“.

Parallel befinde man sich mit Phoenix „in intensiven Gesprächen, um unter den neuen Rahmenbedingungen wirtschaftlich attraktive Lösungen für unsere leistungsstarken Linda-Apotheken zu finden“. Linda selbst stellt die eigenen Quartalsabrechnungen nun auf Monatsrechnung um, „um mancher Mitgliedsapotheke im Rahmen unserer Möglichkeiten mehr Liquidität zu schaffen“.

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