Repellents

Drogerie: PKA stolpert über Parakito

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Berlin -

Bei den derzeitigen warmen frühlingshaften Temperaturen tauchen auch die ersten Stechmücken auf. Repellents sind deshalb gefragt. Die Post-Apotheke in Neckarhausen ist auf die Mückensaison vorbereitet. Mit großem Ärger hat PKA Gamze Durak eine Marke, die in der Offizin empfohlen wird, in der Drogerie entdeckt.

Als PKA ist Durak vor allem im Einkauf tätig. Bei einem Stadtbummel in Heidelberg sah sie mit Überraschung eine sehr vertraute Marke in einem Drogeriemarkt. Kurz zuvor hatte sie selbst in der Apotheke einen großen Verkaufsständer mit Parakito neu bestückt und in den Handverkauf gestellt. Die identische Ware hing jetzt in einem Markt von Müller: Ausgepreist mit 12 Euro und damit deutlich unter ihrem Apothekeneinkaufspreis.

Durak erinnert sich an das vorangegangene Gespräch mit dem Außendienstmitarbeiter der Firma ApoTeam, die die Marke im Gepäck hat. Im vergangenen Jahr habe er noch versichert, dass diese Ware keinesfalls in Drogerieketten oder in den Supermärkten auftauchen werde, sagt sie. „Ich muss sagen, ich war schon sehr enttäuscht“, so die umtriebige PKA. „Das Produkt lief bei uns im vergangenen Jahr recht gut und wir haben es auch gerne empfohlen.“

Die PKA ist verunsichert: „Wenn jetzt aber eine Drogeriekette die gleichen Bänder noch unter unserem Einkaufspreis anbietet, wer soll dann noch bei uns kaufen“, fragt sie sich. „Die Kunden denken doch dann auch, dass wir sie mit den vermeintlich hohen Apothekenpreisen über den Tisch ziehen wollen.“

Durak will den Markt in den kommenden Wochen genau beobachten. „Der Außendienstmitarbeiter von ApoTeam hat uns versichert, dass das eine Ausnahme bleiben wird, aber wie kann er das versichern, wenn er nicht mal weiß wie Müller an die Ware gekommen ist?“ Die PKA gibt der Marke noch eine letzte Chance: „Eines ist klar - taucht Parakito noch in einem anderen Drogeriemarkt oder einer Supermarktkette zu diesen Preisen auf, dann listen wir die gesamte Produktpalette aus.“

Ähnlich wie die PKA denken viele Apothekenmitarbeiter. Laut der akutellen APOSCOPE-Studie „Repellents, Sonnenschutz, Reiseapotheke. Saison 2018: Was ist gefragt, was wird empfohlen?“ finden 86 Prozent der Apotheker und PTA, dass Apotheken nur solche Insekten- und Sonnenschutzprodukte verkaufen sollten, die apothekenexklusiv sind. 92 Prozent gaben an, dass die entsprechenden Produkte beratungsbedürftig sind und in die Apotheke gehören.

Dennoch: Bei Mückenabwehrprodukten ist der Vertrieb über den Einzelhandel zu günstigen Preisen nicht neu. In den vergangenen Jahren gab es beispielsweise mit der Marke Autan ähnliche Vorfälle. Das Produkt des US-Konsumgüterkonzerns SC Johnson wurde im Mass Market deutlich billiger als in der Offizin angeboten: Kaum war die Ware für etwa acht Euro ausgepreist in den Regalen, bot sie die Supermarktkette Lidl zum Teil unter vier Euro an. Die Konsequenz für viele Apotheker war, auf andere Produkte wie etwa Antibrumm (Hermes) oder Mosquito (Wepa) zu setzen. Doctan hat sich sogar ganz bei dm verabschiedet und setzt wieder ganz auf Apothekenexklusivität.

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