Drogeriekette

Müller kontrolliert Krankendaten

, , Uhr

Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ) werden auch bei der Drogeriekette Müller Krankendaten von Mitarbeitern systematisch erfasst. Die 18.000 Beschäftigten müssen demnach dem Familienunternehmen Auskunft über ihren Gesundheitszustand geben. Wer wegen Krankheit ausfällt, werde nach seiner Rückkehr zu einem Gespräch mit dem Vorgesetzten zitiert, zitiert die SZ einen Mitarbeiter. Die Geschäftsleitung der Drogeriekette wollte zu den Vorwürfen keine Stellung nehmen.

Auch der Gewerkschaft ver.di liegen Hinweise auf illegale Gesundheitsakten vor. Das Vorgehen der Geschäftsleitung stößt schon länger auf Kritik der Gewerkschaft. So seien in einigen Unternehmen zwar Gespräche mit dem Vorgesetzten nach beendeter Krankheit üblich, allerdings nur, wenn der Betriebsrat einverstanden ist. Die Drogeriekette Müller hingegen verhindere die Gründung solcher Betriebsräte, kritisiert ver.di.

Es wäre der dritte Skandal im Zusammenhang mit Gesundheitsdaten von Mitarbeitern. Anfang April hatte das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ berichtet, dass der Discounter Lidl geheime Krankenakten seiner Beschäftigten führt. Der Deutschlandchef musste deshalb gehen. In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass auch der Autobauer Daimler illegal Gesundheitsdaten sammeln.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte