Produkte sollen sichtbarer werden

Movicol-Hersteller Norgine plant OTC-Offensive

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Berlin -

Norgine gehört nicht zu den klassischen OTC-Herstellern, doch das Hauptprodukt Movicol hat einen festen Stand in deutschen Apotheken. Diese Position will der niederländische Hersteller nutzen und sich am Markt positionieren.

Auf rund 90 Millionen Euro summieren sich laut Insight Health die Umsätze von Norgine im Bereich der Selbstmedikation (Apothekenverkaufspreise, rAVP). Der Großteil von 66 Millionen Euro entfällt auf Movicol. Eine Varianten des Medizinprodukts stehen zwar auf der Ausnahmeliste und dürfen zu Lasten der Kasse verordnet werden. Doch es gibt offensichtlich viele Selbstzahler.

Auf diesem Erfolg will Norgine nun aufbauen. Der niederländische Mutterkonzern will sein gesamtes OTC-Geschäft in die neue Tochterfirma Norgine Healthcare einbringen und ausbauen. Auch Übernahmen von Produkten in speziellen Indikationsbereichen sind geplant. Die Verantwortung für den neuen Geschäftsbereich übernimmt Eric Alsac, bislang General Manager in den Niederlanden.

„Die Gründung von Norgine Healthcare wird uns helfen, den Wert von Norgines aktuellem Portfolio an Verbrauchermarken für das Gesundheitswesen zu steigern und unser Engagement für die Bereitstellung neuer transformativer Produkte für Patienten auf der ganzen Welt zu stärken“, so CEO Peter Stein.

COO Christopher Bath ergänzt: „Wir erfüllen nicht nur die Bedürfnisse der Patienten von morgen durch die Entwicklung innovativer Produkte, sondern setzen uns auch dafür ein, das Potenzial unseres aktuellen Markenportfolios zu maximieren, das bereits Millionen von Patienten auf der ganzen Welt hilft.“

Alsac bezeichnet die Maßnahme als „wirklich aufregende Gelegenheit für uns, sicherzustellen, dass unsere verbraucherorientierten Marken die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdienen, damit wir die Bedürfnisse unserer Patienten besser bedienen können.“

Norgine hat den Hauptsitz in den Niederlanden und eine Niederlassung für Forschung und Entwicklung in Hengoed (Wales) sowie zwei Produktionsanlagen in Hengoed (Wales) und in Dreux (Frankreich). Die deutsche Niederlassung ist vor zwei Jahren von Marburg nach Gießen umgezogen und wird seit einigen Monaten von Dr. Michael Lange geführt.

Norgine wurde 1906 von Dr. Victor Stein in Prag gegründet. Das Unternehmen konzentrierte sich ursprünglich auf die Lieferung von Seetang für die Papierproduktion – daher der Name und das Firmenlogo. Seit 1919 ist das Unternehmen im Arzneimittelbereich aktiv – Norgine war das erste Unternehmen in Zentraleuropa, das Insulin produzierte. 1928 wurde die Niederlassung in Marburg gegründet.

Das Unternehmen ist nach wie vor im Besitz der Familie. Der Mittelständler hat 1300 Mitarbeiter in 15 Ländern und erwirtschaftet nach eigenen Angaben einen Jahresumsatz von 400 Millionen Euro.

 

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